Eine kleine Gemeinde in Norddeutschland ist berühmt für das spezielle Musik-Event, zu dem seit 25 Jahren Metal– und Hardrock-Fans aus aller Welt nach Wacken kommen. Einmal im Jahr steigt die Zahl der Einwohner in der Gemeinde auf mehr als 75.000 Menschen.

Das Wochenende in Norddeutschland war heiß und trocken. Dementsprechend gab es kaum Schlammpfützen. Die 25. Ausgabe des weltweit bekannten Heavy-Metal-Festivals, bei dem die Schlammkulen so berüchtigt sind wie die Rock– und Metal-Bands selbst, fiel ungewöhnlich trocken aus. Das Rote Kreuz verteilte Faltbeutel an die rund 75.000 Besucher. Sie konnten an mehreren Stellen mit Wasser befüllt werden. „Es war unerträglich heiß. Wir haben uns regelmäßig kaltes Wasser über den Kopf gegossen, sonst hätten wir es nicht ausgehalten“, berichtet Festivalbesucherin Jaqueline aus Leverkusen.

Schon seit 25 Jahren pilgern Metal– und Hard-Rock-Fans aus aller Welt in die norddeutsche Gemeinde. Hier in Schleswig-Holstein leben rund 260 Menschen je Quadratkilometer. Die nächste größere Stadt ist Itzehohe. Letzte Woche war die Bewohnerzahl kurzfristig auf über 75.000 Menschen angestiegen. Die meisten von ihnen sind bereits zwei Tage vor Festivalbeginn angereist, um ihre Zelte auf dem Gelände aufzuschlagen. Zusätzlich arbeiteten rund 2.000 Journalisten, 800 Ordner vor Ort. Insgesamt traten 120 Bands auf, die jeweils mit ihren Crews anreisten. „Wir haben ein riesiges Camp mit einem Gemeinschaftszelt aufgeschlagen. Dort haben wir gegrillt und Bier getrunken. Dann waren wir Freitag und Samstag den ganzen Tag auf dem Festivalgelände“, erzählt Festivalbesucher Christian. Er ist mit seiner Freundin und seinen Kumpels aus Leverkusen nach Wacken gefahren.

Bier und Metal vereint Nationen

Dieses Jahr traten berüchtigte Bands wie Slayer, Kreator, Saxon und Motörhead auf. Der metallische Klang der E-Gitarren ist für die einen Krach, für die anderen die beste Musik. Die Fans kommen sogar aus Australien nach Schleswig Holstein. Sie bekunden ihre Begeisterung zur Metal-Musik und ihrer Szene, indem sie das „Metal Sign“ zeigen. In Deutschland ist dieses Zeichen auch bekannt als „Pommesgabel“, weil die von der Faust abgespreizten Zeige– und Ringfinger an das Plastikbesteck erinnern.

Kurz bevor das größte Heavy-Metal-Festival der Welt zu Ende gegangen ist, waren schon innerhalb von 12 Stunden die Tickets für das nächste Mal im kommenden Jahr ausverkauft. Eine Eintrittskarte für das Metal-Wochenende in Wacken kostet 160 Euro.

Für die Bewohner der kleinen Gemeinde ist diese Menschenmenge alles andere als eine Belastung. Das Festival ist bereits zu einem guten Arbeitsplatz für Jugendliche geworden, die sich mit Botendiensten etwas dazuverdienen wollen. Auch der ortsansässige Wirt erweitert jährlich die Fläche seines Biergartens.

Von Dominik Vorhölter

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