Ob im Wohnheim, in einer Studentenverbindung oder in der Wagenburg – in Tübingen treffen Menschen mit den unterschiedlichsten Lebenswelten aufeinander. Drei Studenten geben Einblick in ihren Alltag in dem schwäbischen Universitätsstädtchen.

Ein ratloser Autofahrer fragt Passanten um Hilfe: „Entschuldigung, wo geht es hier zur Uni?“ Die lächelnde Antwort: „Tübingen hat keine Uni, Tübingen ist eine Uni!“ In der Tat sind die Universitätsgebäude in der ganzen Stadt verteilt, denn nahezu jedes Studienfach ist vertreten: von Orchideenfächern wie Archäologie über Sprachen, Naturwissenschaften und Medizin. Unter Wissenschaftlern genießt die Eberhard-Karls-Universität hohes Ansehen: Erst dieses Jahr wurde ihr der Titel der Exzellenz-Uni verliehen.

Jeder vierte Einwohner Tübingens studiert. Dementsprechend wild geht es jedes Jahr im September zu, bevor das neue Semester beginnt: Der Kampf um ein möglichst günstiges Zimmer in möglichst guter Lage beginnt. Erste Anlaufstelle ist dabei das Studentenwerk. Vor allem in den Waldhäusern Ost, einer Hochhäuserlandschaft auf dem Berg, vermietet das Studentenwerk verhältnismäßig günstige Zimmer. Internationales Flair prägt die Wohnheime, da auch die meisten Erasmus-Studenten hier leben. Wer es weniger anonym mag, ist in selbstverwalteten Wohnheimen oder Wohnprojekten gut aufgehoben. Dort suchen sich die Studenten ihre Mitbewohner selbst aus. Andere Wohnmöglichkeiten bieten zudem WGs, Verbindungen oder die Wagenburg. Tübingen ist aufgrund des großen Andrangs eine ziemlich teure Stadt: Für ein Zimmer im Wohnheim sollte man zwischen 230 und 340 Euro Warmmiete einplanen.

Den Charme des schwäbischen Städtchens macht vor allem die Neckarfront mit ihren unzähligen Stocherkähnen aus. Auf diesen gondelartigen Schiffchen kann man bei schönem Wetter sogar grillen. Die Platanenallee regt zum Spazierengehen an. Aber auch in den verwinkelten Gässchen lässt sich immer wieder Neues entdecken. Viele Studenten genießen es, sich im alten botanischen Garten auf Klausuren vorzubereiten oder in der neuen Cafeteria der Universitäts-Bibliothek eine Lernpause zu gönnen. Erholung vom Unistress findet man außerdem in einem der zahlreichen Angebote des Hochschulsports.

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Infos zum Studium in Tübingen gibt es unter www.uni-tuebingen.de.
Mehr zum Thema „Studium in Deutschland“ in der DAZ Nr. 38 „Der Weg zum Studium nach Deutschland

Von Christine Faget

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