Spannende Spiele, schöne Tore, friedlich feiernde Fans und herrliches Wetter – die Kommentatoren sind des Lobes voll über den Auftakt der Fußball-Weltmeisterschaft. Einziger Wermutstropfen ist der mögliche WM-Besuch des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad, der den Holocaust leugnet und zur Zerstörung Israels aufruft. GENERAL-ANZEIGER (Bonn)
Eines der Stereotype der Fußballersprache lautet: Das war ein Auftakt nach Maß. Nach diesem Wochenende, diesen ersten 50 Stunden Fußball-Weltmeisterschaft, muss man sagen: Selten war der Ausdruck berechtigter. … Der Auftakt dieser Spiele im eigenen Land ist tatsächlich zu einem Fest geworden. Eine ganze Nation freut sich, freut sich mit anderen. … Es hat sich etwas verändert im Land. Wäre man es nicht schon, man könnte in diesen Tagen zum Fußball-Fan werden.

MÄRKISCHE ODERZEITUNG (Potsdam)
Unser Land hat anscheinend über Nacht gelernt, mit den Symbolen der Nation entspannt, leicht umzugehen… Unter der strahlenden Sonne wehen unendlich viele schwarzrotgoldene Fähnchen aus den Autos, die Menschen wirken fröhlicher und weniger deutsch-ernst als sonst. … Sollten die Deutschen auf dem Weg zur normalen Nation sein?

SCHWARZWÄLDER BOTE (Oberndorf)
Die WM als größte Imagekampagne aller Zeiten bietet die einmalige Chance, das stark angestaubte Deutschlandbild der weltweiten Nachbarschaft nachhaltig zu verbessern. Und es gilt, sie zu nutzen. Schließlich verfolgen Milliarden Menschen die Fußball-Übertragungen aus den Stadien – und sie sollen dabei erkennen, dass die Bundesbürger durchaus Freude zeigen und lachen können: auch über sich selbst. Die Welt zu Gast bei Freunden? – Schöner noch: Menschen, die als Gäste kommen und als Freunde gehen.

DER TAGESSPIEGEL (Berlin)
Die Einreise zu verwehren, wäre nach internationalen Gebräuchen ein Eklat. Wie wäre es stattdessen mit, sagen wir, konfrontativer Diplomatie? Wenn Mahmud Ahmadinedschad einreisen will, soll er nur kommen, dann kann ihm ins Gesicht gesagt werden, dass das Motto ‚Die Welt zu Gast bei Freunden‘ für ihn so nicht gilt. Nicht für alle, die kommen, müssen wir Freunde sein, Freundschaft hat Voraussetzungen. Er erfüllt sie nicht.

WESTDEUTSCHE ZEITUNG (Düsseldorf)
Irans Präsident Ahmadinedschad, der schamlos mit Tod und Vernichtung prahlt, könnte sich selbst unter den Schutz des Völkerrechts stellen und versuchen, Deutschland als Bühne für seine Hetze zu missbrauchen. Es sei denn, es gibt europäische Nachbarschaftshilfe und die EU erklärt Herrn Ahmadinedschad aus dem Iran zur unerwünschten Person wie Herrn Lukaschenko aus Weißrussland und Herrn Mugabe aus Simbabwe.

THE GUARDIAN (GB)
 „Warum lässt sich der Planet von diesem Spektakel so sehr in den Bann ziehen? Der einzige mögliche Rivale in der globalen Aufmerksamkeit sind die Olympischen Spiele. Aber der Ablauf von Spielen, die zu einem großen Finale führen, ist etwas, das der Olympiade fehlt. Mehr noch als der Zuschnitt des Wettbewerbs ist es jedoch die Natur des Spieles, die Fußball so beliebt macht. Die Regeln sind einfach zu verstehen. (…) Außerdem braucht man keine besondere Ausrüstung, so dass jeder spielen kann, und die meisten Menschen haben es schon getan. Allein die Tatsache, dass diese Fußball-Nationenliga die Welt zusammenbringt, ist das Feiern wert.“
 
DAILY TELEGRAPH (GB)
„Wir alle haben Grund für einen gutmütigen patriotischen Stolz auf eine unserer beliebtesten Erfindungen. Vergessen wir den Unsinn, dass die Chinesen mit dem Fußball begonnen haben. Es waren Briten, die dem Spiel die Regeln gegeben und es in die Welt gebracht haben – was man auch daran sieht, wie viele ausländische Vereine englische Namen haben. Kurz gesagt: Wir können uns für diese Erfindung kräftig auf die Schultern klopfen.“
 

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