Die Deutschen Birte Katharina Marquardt und Jannike Pasche wurden für Ihre Arbeit über den Aralsee ausgezeichnet. Beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ in Deutschland belegten die beiden Hamburgerinnen im Fachbereich Geo- und Raumwissenschaften den 3. Platz.

Der Aralsee ist seit 1960 dramatisch geschrumpft und viele Fischarten sind bereits ausgestorben. In ein paar Jahren, so die Prognosen, wird der See verschwunden sein. Den beiden deutschen 18jährigen Schülerinnen Birte Katharina Marquardt und Jannike Pasche erschien diese Annahme zu pauschal – ihr Forschergeist war geweckt. Sie digitalisierten zunächst vorhandene Satellitenbilder des Kleinen Aralsees und konnten so die Veränderungen der Küstenlinie und damit auch der Wasserfläche quantitativ erfassen. Anschließend suchten sie nach Einzelphänomenen, die die Prognose der Austrocknung belegen würden. Die Auflösung der Bilder war so gut, dass auch kleinere Veränderungen ermittelt werden konnten. Die beiden 18-Jährigen zeigten, dass der Kleine Aralsee nicht vollständig austrocknen, sondern auf einem geringeren Wasserstand stagnieren wird.

„Der Aralsee  vom See zur Pfütze“ lautet der Arbeitstitel, der seinen Verfasserinnen zum Preisgeld verhalf. 1500 Euro stellt der deutsche ZONTA-Club für Arbeiten im Bereich Geo- und Raumwissenschaften zur Verfügung. Der deutsche Bundeskanzler gratulierte den Gewinnern. Am 30. August empfing er die Sieger und Platzierten des Bundeswettbewerbs Jugend forscht 2005 in Berlin. Deutschlands beste Nachwuchsforscherinnen und -forscher hatten die Gelegenheit, sich mit dem Kanzler über ihre preisgekrönten wissenschaftlichen Projekte auszutauschen. Gerhard Schröder würdigte die Leistungen der Jugendlichen und dankte Ihnen für ihr Engagement. „Wir haben in unserem Land junge Leute, die Lust auf Forschung haben. Junge Leute, die Interesse daran haben, unsere Zukunft mitzugestalten“, so der Bundeskanzler. Die Ausbildung von Nachwuchskräften im Forschungsbereich an Deutschlands hohen und höchsten Schulen sowie in den Unternehmen sei der Grundstein für die Zukunft unseres Landes. Neben den „Jugend forscht“-Preisträgern nahmen am traditionellen Bundeskanzlerempfang in diesem Jahr im Rahmen des „Einsteinjahres“ auch die Sieger der Physik-Olympiaden aus Deutschland sowie acht osteuropäischen Staaten teil. Im Mittelpunkt der Veranstaltung im Bundeskanzleramt standen Igor Gotlibovych (18) und Renate Landig (19). Mit ihrem Physikprojekt „Vielecke im Waschbecken – unerwartete Symmetriebrechungen im Fließverhalten von Flüssigkeiten“ hatten die beiden Nachwuchsforscher aus Bayern beim „Jugend forscht“-Finale im Mai dieses Jahres den Preis des Bundeskanzlers für die originellste Arbeit gewonnen. Heute ließen sich der prominente Preisstifter und die Bundesministerin für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn das interessante Projekt von den Jungforschern ausführlich erläutern. Beide werden die Arbeit im September beim 17. European Union Contest for Young Scientists in Moskau präsentieren. Igor Gotlibovych hatte nach seinem „Jugend forscht“-Erfolg vor wenigen Wochen auch eine Goldmedaille bei der 36. Internationalen Physik-Olympiade gewonnen.

Die 18 osteuropäischen Nachwuchsphysiker und die Gewinner der deutschen Physik-Olympiade, die ebenfalls vom Bundeskanzler empfangen wurden, wie auch Bundessieger und Platzierte des „Jugend forscht“-Fachgebiets Physik sind Teilnehmer der Veranstaltung „In Search of Einstein“. Unter diesem Motto hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Nachwuchswissenschaftler zu einem einwöchigen Treffen eingeladen. Anlässlich des diesjährigen „Einsteinjahres“ besuchen die Jungforscher unter anderem die Wirkungsstätten des weltberühmten Nobelpreisträgers in Berlin und Potsdam. (Jugend-forscht.de)

09/09/05

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