Vergangenen Mittwoch war Einsendeschluss des Foto-Wettbewerbs „Im Fokus: Kasachisch-Russisches Zusammenleben“. Initiatorin Maria Makarowa war an Bildern interessiert, die das Miteinander ihrer Landsleute wiederspiegeln. Demnächst trifft sich die Jury. Ab 1. April wird dann eine Auswahl der besten Arbeiten in der Deutsch-Kasachischen Universität (DKU) zu sehen sein.

„Ich freue mich, dass ich keine negativen Bilder bekommen habe!“ Maria Makarowa hat mit ihrer Fotoausstellung ein heißes Thema in Kasachstan angepackt – das Verhältnis von ethnischen Russen und Kasachen. Unter dem Motto „Im Fokus: Russisch-kasachisches Zusammenleben“ wollte sie der Frage nachgehen, ob es Probleme im Zusammenleben der beiden größten ethnischen Gruppen in Kasachstan gibt. „Ausserdem sollen junge Fotografen die Gelegenheit bekommen, ihre Bilder auszustellen“, erzählt sie von ihren Ambitionen.

Der Fotowettbewerb soll das Interesse für die Beziehungen zwischen den zwei Gesellschaften in Kasachstan wecken und die Toleranz zwischen den unterschiedlichen Kulturen fördern. Russen seien mehr europäisch orientiert, Kasachen mehr orientalisch, erzählt Maria, die sehr gut kasachisch spricht. Im Herbst letzten Jahres hatte die 22-Jährige zu ihrem Wettbewerb aufgerufen. Über 120 Bilder sind inzwischen bei ihr eingegangen. Vergangenen Mittwoch war Einsendeschluss. „Nun werden von einer Jury die 50 besten Arbeiten ausgesucht und das Publikum der Ausstellung kann dann den Gewinner auswählen“, erklärt sie das weitere Prozedere.

Im vergangenen Jahr hat Maria Makarowa ihr Studium der Internationalen Beziehungen an der Deutsch-Kasachischen Universität  in Almaty abgeschlossen. Sie ist Kollegiatin des Theodor-Heuss-Kollegs. Das deutsche Programm der Robert Bosch Stiftung fördert das Engagement junger Leute. Mit ihrer Idee eines Fotowettbewerbs ist sie ins Theodor-Heuss-Kolleg aufgenommen worden und wird von der Berliner Organisation unterstützt.

Zur Projektvorbereitung besuchte sie Seminare in Österreich und Georgien.

Anfang März war die 22-Jährige fünf Tage in Berlin auf einer Weiterbildung zum Ausstellungsmanagement. „Dort habe ich viele Anregungen erhalten und konnte mich mit anderen Kollegiaten über mein Projekt austauschen“, schwärmt sie von ihrer Zeit in der deutschen Hauptstadt. Auf dem Seminarplan stand unter anderem Werbung und Einladungs- und Plakatdesign. „Ich habe gelernt, dass ich viele Dinge selbst machen kann. So wollte ich beispielsweise ursprünglich die Fotos laminieren, hab mich jetzt jedoch dafür entschieden, selbst Passpartouts anzufertigen. Auch das Plakatdesign beherrsche ich jetzt selbst, das konnte ich vorher nicht“, erzählt sie vom Wissenszuwachs der Fortbildung.

„Das Thema finde ich sehr wichtig, weil ich als Russin viele Kasachen in meinem Freundeskreis habe, ich aber auch sehe, wie sich Russen und Kasachen auf der Straße beschimpfen.“ 15 Jahre Zusammenarbeit feiere man mit Russland, doch die 150 Jahre Zusammenleben von Kasachen und Russen seien viel wichtiger, erklärt sie. Maria stammt selbst aus einer multikulturellen Familie, ihr Vater ist Tatare, ihre Mutter Russin.

Neu ist auch Maria Makarowas Idee, die Besucher der Ausstellung das beste Bild auswählen zu lassen. So wird es im Saal eine Zettelbox geben, in die jeder ein Blatt mit der Nummer seines Lieblingsbildes einwerfen kann. Zur Jury gehören der DKU-Mitarbeiter Sejran Abljamitow, Nikolai Sudakow von „Internews Kasachstan“, die Redakteurin der „Russischen Welt“, Irina Utegenowa und Vitali Blagow vom 31. Kanal. In den nächsten Tagen werden sie aus den 120 Bildern eine Vorauswahl treffen, die dann in einer Ausstellung gezeigt wird.

Am 1. April um 13 Uhr wird die Schau im ersten Stock der Deutsch-Kasachischen Universität, Puschkin-Straße/Ecke Schambyl-Straße, eröffnet werden. „Ich würde mich freuen, wenn viele junge Leute kämen, Kasachen und Russen, und natürlich die Fotografen selbst und alle, die mich unterstützt haben“, hofft Makarowa.

Die Preisverleihung ist für den 22. April geplant. Dann werden die besten Arbeiten prämiert. Doch was es für Preise gibt, das will Maria Makarowa noch nicht sagen: „Eine Überraschung!“

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Fotowettbewerb und Ausstellung „Im Fokus: Kasachisch-Russisches Zusammenleben“

Vom 15. November bis zum 15. März konnten Nachwuchsfotografen ihre Bilder zum Thema „Im Fokus: Kasachisch-Russisches Zusammenleben“ einschicken. Die Fotos sollten sich innovativ und kreativ mit dem Zusammenleben der russischen und kasachischen Bevölkerung auseinandersetzen. 50 Fotos wählt eine fünfköpfige Jury aus, sie werden in einer Austellung in der Deutsch-Kasachischen Universität präsentiert. Am 1. April um 13 Uhr wird die Schau eröffnet. Dort können die Besucher dann ihr Lieblingsbild auswählen. Die besten Aufnahmen werden am 22. April 2006 ab 15 Uhr in der DKU prämiert.

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Von Cornelia Riedel

17/03/06

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