Über Ihre Eindrücke von den Deutschen Kulturtagen in Kostanai spricht Dr. Irina Hetsch, Leiterin der BMI/Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (giz) GmbH – Vertretung Almaty.

Es war wirklich ein richtiges Fest. Es war auch ein Fest, das gezeigt hat, dass die Deutschstämmigen sich auch in kultureller Hinsicht inzwischen weiterentwickeln und zwar nicht nur, indem sie die Kultur der Großeltern und Urgroßeltern weitertragen , sondern auch, dass die Jugendlichen versuchen, aus dem Traditionellen neue Sachen zu entwickeln. Das hat mir auch sehr gut gefallen. Die Bandbreite der Teilnehmenden war sehr toll, d.h., dass alle Generationen, sowohl die Älteren, die ganz Kleinen als auch die Jugendlichen und die sogenannte mittlere Generation vertreten waren.

Was den Wettbewerb „Neue Namen“ betrifft, so war dieser sehr interessant. Jedoch bleibt für solche Wettbewerbe im Rahmen von Deutschen Kulturtagen in Zukunft vorher zu klären, welche Kriterien man vorgibt, Kandidaten für einen solchen Wettbewerb auszuwählen. Dies hängt vor allem auch davon ab, welches Ziel mit einem solchen Wettbewerb verfolgt werden soll. Will man neue Namen und Talente aus der deutschstämmigen Gemeinschaft entdecken, oder aber sucht man neue Namen, die die deutsche Sprache und Kultur in Kasachstan präsentieren, oder sucht man einfach Talente, die im Rahmen eines Deutschen Festes „neu“ entdeckt werden, und zeigt damit gleichzeitig, dass man als Deutsches Kulturzentrum in der Lage ist, einen solch anspruchsvollen internationalen Wettbewerb für die Stadt zu organisieren?

Und eventuell sollte dann bei der Bewertung innerhalb der Kriterien ein Unterschied gemacht werden zwischen professionellen Künstlern und Laien. Dies ist wichtig für die Motivation der Teilnehmenden, sich unter gleichwertigen Voraussetzungen zu messen, und schafft auch für die Zuschauer ein bewussteres Hörerlebnis.

Im Ganzen war es eine sehr gelungene Veranstaltung, was besonders auch den professionellen und engagierten Organisatoren und deren guten Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung zu verdanken ist. Die Messlatte für Almaty, den nächsten Austragungsort des Festivals, ist also hoch angelegt.

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