Wer Katzenfan ist oder kein eigenes Tier halten kann und trotzdem mit Katzen in Berührung kommen will, findet diese Möglichkeit in einem extravaganten Café mit gemeinnützigem Bezug.

Heutzutage haben viele Familien Katzen, aber es gibt es einige Menschen, die keine Möglichkeiten haben, eine Katze zu Hause zu halten. Fast genauso viele Menschen leiden an einer Allergie. Dazu kommt noch das Problem mit dem Wohnraum, denn viele haben eine Mietwohnung und dürfen keine Haustiere halten. Aus diesem Grund kann man durchaus feststellen, dass jemand, der ein Tier halten möchte, auf viele Barrieren stoßen kann.

Astana hat viele aktive junge Menschen mit originellen Ideen. Eine junge Frau setzte ihren sehr speziellen Plan um. Sie heißt Dina Sysdykowa und ist Besitzerin des Katzencafés „Mr. Cat“. Eine freundliche, nette und kontaktfreudige Person, die immer den Traum hatte, anderen Menschen zeigen zu können, wie schön und anmutig Katzen sind. Irgendwann las Dina über Katzencafés in Russland und wollte gern ein ähnliches Projekt in Kasachstan verwirklichen. Des Weiteren wollte sie mehr als einfach nur Katzen in ihrer Wohnung halten. Das waren ihre Ausgangspunkte, bis sie ihre Liebe zu Katzen auf ein Café ausweitete und noch mehr Katzenfans kennenlernte. Sie befürchtete zunächst, dass sie allein dieser Katzenmanie erlegen sein könnte, aber später verstand sie wie viele Katzenfans in der kasachischen Hauptstadt wohnen. Das Katzencafé befindet sich in einer Wohnung in Astana und beachtet alle Gesundheitsauflagen. Dinas kleines Katzencafé ist das erste Unternehmen in Kasachstan mit solchen ungewöhnlichen Regeln. Das ist kein normales Café und bietet einige Besonderheiten. Dort darf man Getränke und Essen mitbringen oder einen externen Pizzalieferservice bestellen oder einfach nur eine Tasse Tee trinken. Es gibt viele Teesorten im Café und diverse Süßigkeiten, die man kostenlos essen darf. Außerdem bezahlt man nur die Besuchszeit. Es ist weiterhin verboten, Alkohol zu trinken oder zu rauchen. Das dient der Gesundheit aller Besucher und soll ihnen mit gutem Beispiel vorangehen. Und selbstverständlich darf man die Katzen nicht vergessen, denn Rauchen ist nicht nur für Menschen sehr gesundheitsschädlich.

Die Wohnung ist wie ein kleines Unterhaltungszentrum eingerichtet – es gibt hier viele Brettspiele, eine Spielekonsole, eine kleine Bibliothek, kostenloses WLAN, die Möglichkeit für Karaoke und natürlich Katzen. Einige kommen auch mit einem Laptop, um zu arbeiten. Oder genauer: Man kann einfach ins Café kommen und eine heimische Atmosphäre genießen. Es geht um Entspannung und Ruhe, einen Ort, an dem man irgendetwas erledigen kann, essen und trinken, spielen, sich einfach aufhalten oder mit Katzen kommunizieren kann. Manchmal braucht man einfach Ruhe, um sich zu erholen. Kleine Kinder sind zudem nicht willkommen, weil sie den Katzen leider unbewusst wehtun könnten. Es gibt auch weitere Verhaltensregeln; es ist zum Beispiel nicht erlaubt, die Katzen zu wecken, zu misshandeln oder in irgendeiner Weise zu stören.

Im Café leben zwei Katzen, die von einem Tierarzt regelmäßig behandelt werden. Diese Katzen sind sehr liebevoll und mögen Besucher und Fremde. Es gibt noch eine weitere Besonderheit: Man kann die Katzen sogar mit zu sich nehmen. Darüber muss man mit den Managern des Ladens und des kooperierenden Katzenasyls sprechen. Diese stellen sicher, dass der neue Katzenbesitzer gut und zuverlässig ist und pflegsam mit den Katzen umgeht. Die Katzen wechseln deshalb manchmal, falls jemand eine Katze „adoptieren“ will.

„Mr. Cat“

Das Café arbeitet mit einem Katzenasyl namens „Kowtscheg“ in Astana zusammen. Alle Katzen stammen aus dieser Einrichtung und benötigen ein Zuhause. Diese Gemeinnützigkeit ist ein weiterer wichtiger Aspekt des Cafés, man will ein Publikum ansprechen, was den Tieren gern helfen will und gleichzeitig das Bewusstsein aller Menschen für Tierschutz stärken. Man findet auch eine Spendedose des Asyls, so, dass jeder Besucher die Möglichkeit hat, seinen kleinen Beotrag zu leisten.

Es gibt keine bestimmte Zeitperiode, wie lange eine Katze im Laden verbleibt – denn jederzeit kann ein Gast vorbeikommen, der dem Vierbeiner ein neues Zuhause bietet. Die beiden Katzen auf den Fotos sind beides Kater und heißen Jerome (schwarzer Kater) und Wassja. Jerome, zum Beispiel, wohnt bereits bei den neuen Besitzern. Auf solche „Familienzusammenführung“ ist man sehr stolz. Es zeigt, dass die Zusammenarbeit des Cafés mit dem Asyl klappt und die Initialidee aufgeht. Man kann somit nicht nur in ein Katzenasyl gehen, sondern auch in ein Café, um einer Katze ein neues Heim zu geben. Wenn jemand eine Katze mitgenommen hat, folgt auf ihre Stelle eine neue Katze, so Dossja – die neue Gastgeberin des Cafés.

Die Tiere haben ausgezeichnete Lebensbedingungen und warten immer auf neue Besucher. Und was lieben Hauskatzen mehr, als eine gemütliche Umgebung und Zärtlichkeit?

Leider ist das Café für einige Zeit geschlossen: es gab einen kleinen Skandal mit den Nachbarn. Man beschwerte sich, dass die Katzen sich im Hauseingang aufgehalten hätten. Die Cafébesitzerin besteht auf der Tatsache, dass sie immer auf sie Acht gibt und Katzen nicht durch die Wände gehen können. Vielleicht geht es hier um Mentalitäten, vielleicht um Interessen – denn nicht alle Menschen mögen Katzen. Leider können persönliche Befindlichkeiten und Meinungen auch Störenfriede sein und gar Barrieren für soziale Projekte wie das Katzencafé. Unter der alten Adresse in der Turan-Straße ist es deshalb nicht mehr zu finden, man sucht einen neuen Ort, und alle Katzenfans der Stadt hoffen, dass es gelingt.

Es gibt auch eine Gruppe auf vk.com https://vk.com/cafe_mr_cat.

Diana Odinzowa

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