Pferde zu trainieren ist ein anstrengender Beruf, der viel Disziplin verlangt. Der Kirgise Kemelbek hat in dem Beruf sein Glück gefunden. Alles begann damit, dass er ein Pferd vor dem Schlachter rettete.

Der Beruf eines Menschen nimmt einen großen Teil seines Lebens ein, daher ist es auch so wichtig, dass Arbeit Spaß. Wenn ein Mensch einen schönen Beruf erwirbt, bedeutet das, dass er den richtigen Weg gefunden hat.

Ich will von einem Mann erzählen, der einen sehr spannenden Beruf hat. Seinen Platz im Leben hat er im Trainieren von Pferden gefunden. Kemelbek Smanalijews Liebe zu den Pferden nahm ihren Ursprung in seinem Heimatdorf Schetigen, wo er 1962 geboren wurde. Hierher wurde eines Tages vom Issyk-Kul-See das reinrassige Pferd Derskaja geschickt.

Derskaja war für das Fleischkombinat bestimmt, da das Pferd ein Problem mit dem Bein hatte. Als Kemelbek das Pferd sah, bat er es mitnehmen zu dürfen und versprach, es zu heilen und aus ihm ein gutes Rennpferd zu machen. Niemand glaubte ihm damals, aber Kemelbek sollte sein Wort halten.

Von seinem Großvater und seinem Onkel lernte Kemelbek, wie man Pferde trainiert und sich um sie kümmert. Der Tagesablauf ist streng; regelmäßiges Rennen, Baden und Füttern stehen auf dem Programm. Als Kirgistan 1995 das tausendjährige Jubiläum des Epos Manas feierte, wurde auch ein Galopprennen organisiert. Kemelbek nahm an dem Rennen über 35 Kilometer mit Derskaja teil – und belegte den ersten Platz, für den als Preis ein Auto ausgelobt war. Ein Jahr später kam ein weiteres Auto dazu, als Kemelbek mit Derskaja ein Pferderennen in Kasachstan gewann.

Kemelbek Smanalijews Name ist heute über die Landesgrenzen Kirgisistans hinaus auch in Kasachstan und Usbekistan bekannt. Er trainierte viele weitere Pferde, die Derby, Tur, Ibadat, Köpölök oder Lakrima hießen und ihm große Siege brachten. Doch Derskaja bleibt für Kemelbek sein erstes und bestes Pferd, das Pferd, mit dem alles angefangen hat.
Mit seiner Frau, einer Mathematiklehrerin, hat Kemelbek vier Söhne; Rinat, Azamat, Askat und Kairat. Azamat hat ebenfalls gelernt, Pferde zu trainieren und Askat will Jockey werden. „Ich liebe Pferde und kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Mit Pferden zusammen bin ich aufgewachsen, und ich lebe mit ihnen“, erzählt Kemelbek. „Sie sind meine zweite Familie, vielleicht sogar meine erste.“

Pferde trainieren kann nicht jeder. Kemelbek jedoch hat sein Lebensglück beim Pferderennen gefunden.

Von Ainura Erkinbek kyzy

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