Die tödliche Bärenjagd in den bayerischen Alpen hat die ganze Republik erschüttert und zu einem kräftigen Rauschen im Blätterwald geführt:

ALLGEMEINE ZEITUNG (Mainz)

„Bär tot. Problem gelöst. – Der Schuss auf das vorwitzige Zotteltier ist eine Untat und eine bedrückende Verschwendung von Leben zugleich. Aber es war vorherzusehen: Wenn ein Tier, an dessen Ausbreitung eigentlich jedermann gelegen sein muss, erst einmal zum Problem stilisiert wurde, ist es halt zur Hysterie nicht mehr weit. Dann entscheiden Bürokraten, im konkreten Fall inspiriert vom bayerischen Ministerpräsidenten Stoiber, der in der ihm eigenen Redeweise nicht nur den ‚Problembär‘ kreierte, sondern den ‚Schadbär‘ gleich dazu. So etwas konnte das Tier auf Dauer gar nicht überleben.“

MAIN-POST (Würzburg)

„Bruno ist tot, aber das Problem ist nicht gelöst. Aus der Sicht des Naturschutzes und der Erhaltung der Arten ist es wünschenswert, Bären, Luchse, Wölfe und Biber wieder im Lande zu haben. Dann muss aber auch ein Konzept her! Wer trägt etwaige Schäden, wie kann die Bevölkerung geschützt werden, darf die Zahl der Tiere notfalls durch Jagd reguliert werden? Deutschland muss da noch viel lernen: Tierliebe und vernünftigen Umgang mit Tieren und ihren Verhaltensweisen ins Gleichgewicht zu bringen.“

EXPRESS (Köln)

„Jetzt ist er tot: Bruno, der Bär, der uns seit fünf Wochen in Atem hielt. Kurz nachdem auf mysteriöse Weise die Abschussgenehmigung in Kraft trat, ist Bruno nun im Bärenhimmel. Der Schuss, der den zweijährigen Braunbären niederstreckte, scheucht die Republik auf. Und Tierschützer reagieren völlig überzogen mit Morddrohungen gegen Jäger und Bayerns Umweltminister Schnappauf. Natürlich ist es schade, dass der erste Bär, der seit 170 Jahren durch Bayern streifte, nur zwei Jahre alt werden durfte.“

RHEIN-NECKAR-ZEITUNG (Heidelberg)

„Das Halbfinale gegen die zahlenmäßig weit überlegenen Finnen hat er noch gewonnen. Doch das Endspiel gegen die bayerischen Gebirgsschützen endete, man muss es so hart sagen, mit einem Desaster für Bruno. Wir hatten ihn, gegen alle Vernunft, lieb gewonnen, unseren Bruno. Bei dem sich wieder einmal bestätigte: Auch Worte können töten: Denn was mit dem Begriff Problembär begann, endete tragisch.“

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