Die Wahl ist getroffen. Drei Monate nach dem Tod des ehemaligen Präsidenten Usbekistans wurde am 4. Dezember 2016 Schawkat Mirsijojew zum neuen Präsidenten des Landes gewählt.

Die fünfte Präsidentschaftswahl in der Geschichte Usbekistans fand am 4. Dezember ab 6 Uhr morgens, eingeläutet mit der usbekischen Nationalhymne statt. Um die rechtzeitige Teilnahme aller in den jeweiligen Wahlorten zu ermöglichen, wurden die Studierenden von Mittel– und Hochschulen vom 1. bis 6. Dezember vom Unterricht befreit und nach Hause geschickt.

An diesem Tag war die Beförderung mit öffentlichen Verkehrsmitteln für alle Bürger unentgeltlich und die staatlichen Einkaufzentren boten zehn Prozent Rabatt auf alle Einkäufe an. Wahlbeobachter aus Russland, Deutschland, den USA und vielen anderen Ländern, sowie Abgesandte internationaler Organisationen wie Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) oder die Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) waren vor Ort. Für Sie gab es durchaus auch Unerwartetes, neben den ansonsten erwartbaren Wahlergebnissen. „Die Mütter– und Kinderplätze an den Wahlbezirken haben mich besonders überrascht, das könnten wir auch in Deutschland umsetzen“, so Gerhard Günter, ein Internationaler Beobachter aus Deutschland.

Laut Statistiken der Wahlkommission haben in dieser Wahl 87,8 Prozent der Bürger in den 9.383 Wahlbezirken von Usbekistan für vier Kandidaten aus vier Parteien gestimmt. Dazu gehören auch die usbekischen Staatsangehörigen in anderen Ländern, die in den 44 usbekischen Botschaften ihre Stimmen abgaben. Insgesamt haben 88,61 Prozent für Mirsijojew gestimmt, gefolgt von Chotamschjon Ketmonow mit 3,73 Prozent.
Bei dieser Präsidentschaftswahl waren 550 000 junge Erwachsene Erstwähler. „Ich habe für meine Zukunft gestimmt“, sagt die Studentin, Barno Bosorowa.

Schawkat Mirsijojew wurde 1957 in Dschisak geboren. Er studierte Ingenieurswissenschaften. Seine politische Tätigkeit begann er 1992 als Stadtleiter in Taschkent. Später wurde er zum Abgeordneten im Parlament (Oliy Majlis). Seit 2003 ist er auf Vorschlag des kürzlich verstorbenen Präsidenten Islam Karimow Premierminister von Usbekistan. Am 5. Dezember 2016 wurde er zum Präsidenten des Landes gewählt. Er gehört zur Usbekischen Liberalen Demokratischen Partei.

Mirsijojew benennt unter anderem folgende Felder als seine zukünftigen Kernbereiche: Entwicklung von Mikrobusiness und Förderung von Unternehmertum, Verbesserung der Lebensqualität der Bürger, Kampf gegen Korruption und Kriminalität. Mit der Visumsbefreiung sind erste Zeichen der Öffnung nach außen bereits sichtbar (Anm.d.Red.: Bezüglich der geplanten Visumsbefreiung und –erleichterungen) .

Akmal Cholmuminow

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