Es gibt Aufwind für die deutsche Sprache in Kasachstan. Die Unterzeichnung eines Memorandums der Zusammenarbeit zwischen der Zentralverwaltung der Nazarbayev Intellectual Schools und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen läutet eine neue Ära für den Deutschunterricht ein.

Am 15. Juni 2016 haben die Präsidentin des Verwaltungsrates der Nazarbayev Intellectual Schools, Kuljasch Schamschidinowa, und der Koordinator der deutschen „Zentralstelle für das Auslandsschulwesen“ in Kasachstan, Mario Schönfeld, einer Kooperationsvereinbarung zur Förderung des Deutschunterrichts an den Nazarbayev Intellectual Schools unterzeichnet.
Die Zusammenarbeit soll dazu führen, dass an ausgewählten Nazarbayev Intellectual Schools in Zukunft das Deutsche Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz der Stufen I und II erworben werden kann, das zum Studium in Deutschland berechtigt.

Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen vermittelt hochqualifizierte und erfahrene Lehrkräfte aus Deutschland für den Einsatz im Deutschunterricht als 2. Fremdsprache. Sie bietet eine methodische, fachliche und sprachliche Weiterbildung von Deutschlehrkräften vor Ort und in Deutschland an und unterstützt bei der Erarbeitung schuleigener Lehrpläne für Deutsch.

Die Schüler, die bereits das B1-Niveau des Europäischen Referenzrahmens haben, können ein Stipendium für einen 4-wöchigen Aufenthalt in Deutschland beantragen. Hierbei berät sie die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, die auch über ein späteres Studium in Deutschland informiert. Schließlich kann die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen auch Unterstützung beim Aufbau einer Schulpartnerschaft mit einer deutschen Schule leisten.

Bereits jetzt arbeitet die Zentralstelle für Auslandsschulwesen mit zwei Nazarbayev Intellectual Schools in Almaty erfolgreich zusammen. Darüber hinaus unterstützt das Goethe-Institut Almaty den Deutschunterricht an den Nazarbayev Intellectual Schools in Kokschetau und in Astana.

Deutsche Botschaft Astana

Die Nazarbayev Intellectual Schools bezeichnen ein Netzwerk von momentan 20 Schulen in allen größeren Städten Kasachstans. Das Projekt wurde 2008 als Initiative von Nursultan Nasarbajew gestartet, um die Lehre zu verbessern. Die Schulen unterstehen nicht dem Bildungsministerium, sondern genießen nach einem Erlass des Präsidenten einen Sonderstatus und können ihre Lehrpläne sowie Examina selbst festlegen. Die Schulen legen einerseits einen Fokus auf Naturwissenschaften, und andererseits auf Englisch als Lehrsprache. Bis zur 11. Klasse wird trilingual, im Abschlussjahr ausschließlich auf Englisch unterrichtet. Rund zehn Prozent der Lehrer kommen nicht aus Kasachstan, sondern aus dem Ausland und sind entweder englische Muttersprachler oder können Englisch als Fremdsprache unterrichten. Aufgrund des Auswahlprozesses der Schüler werden die Nazarbayev Intellectual Schools auch als Eliteprojekt angesehen. Nicht wenige gehen nach ihrem Schulabschluss entweder auf die Nasarbajew Universität oder setzen ihre Ausbildung im Ausland fort. (OG)

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