Gerade laufen in Kasachstan die letzten Schulprüfungen in den Abschlussjahrgängen. Im Gymnasium Nr. 18 gab es schon Zeugnisse. Acht Schülerinnen bekamen das Deutsche Sprachdiplom-II der Kultusministerkonferenz überreicht.
„Ich bin stolz auf meine Tochter“, sagt Vilarion Kim. Er kann nicht lesen was auf ihrem Zeugnis steht. Das 17-Jährige Mädchen steht mit einem Deutschen Sprachdiplom-2 (DSD-2) vor ihm und lächelt glücklich. Seit Montag laufen in den Schulen Kasachstans die Abschlussprüfungen. Traditionell die letzten Wochen vor den großen Sommerferien mit einem Schul-Appell eingeläutet.
Im Gymnasium Nr. 18, eine der Schulen in Almaty, die vertieften Deutschunterricht anbieten, wurde auch gefeiert. Hier gab es sogar schon Zeugnisse – das Deutsche Sprachdiplom-II der Kultusministerkonferenz (DSD-II). Dafür besuchte der Kulturattache des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland in Almaty, Raban Richter, die DSD-Schule Gymnasium Nr. 18. Er hatte die Ehre, den acht Absolventinnen ihr Zeugnis zu überreichen.
Deutsch habe nach wie vor einen Stellenwert als zweite Fremdsprache, erläutert Kulturattache Raban Richter. In Kasachstan sind über 200 deutsche Firmen tätig, die meisten von ihnen mit einer Niederlassung. Vor diesem Hintergrund haben die DSD-Schulen eine besondere Bedeutung. Besonders die deutsche Sprache war in Kasachstan eine Brücke zum europäischen Kulturkreis, denn zu Sowjetzeiten wurde sie in den Schulen als erste Fremdsprache gelehrt. „Es wird sich auch künftig lohnen, Deutsch zu lernen“, sagte Kulturattache Richter. „Ich fand die Prüfung gar nicht so einfach“, gibt Julia Kim zu. Sie ist eine der acht Schülerinnen, die das DSD-II abgelegt hat. Sie weiß dafür genau, warum sich ihre Mühen gelohnt haben: „Ich möchte eine gute Ausbildung bekommen und mich an der Deutsch-Kasachischen Universität bewerben“, sagt sie.
Den Gewinn, Deutsch zu lernen, haben auch schon die jüngeren Schüler erkannt. Neben der Vergabe der DSD-II-Zeugnisse, wurden auch Schülerinnen und Schüler der sechsten und siebten Klassen ausgezeichnet. Sie hatten bereits Deutschkenntnisse auf dem Niveau A2 erreicht und sind noch auf dem Weg zum DSD-I oder DSD-II. Deutschlehrer Phillip Dickreuter, der von der Zentralstelle für Auslandsschulwesen ans Gymnasium Nr. 18 entsandt wurde, ist beeindruckt von ihrer Motivation.
„Ich habe acht Jahre lang in Deutschland gelebt, bin mit elf Jahren mit meinen Eltern wieder zurückgekehrt nach Kasachstan und möchte auf jeden Fall das DSD-I schaffen“, erzählt Jana Timofejewa. Die 14-Jährige hat die A-2-Prüfung mit der Punktezahl 79 bestanden. Insgesamt haben 36 Schülerinnen und Schüler der sechsten und siebten Klassen an den A-2-Prüfungen teilgenommen.
18 Prüflinge hatten sie bestanden.
Das Deutsche Sprachdiplom ist eine Sprachprüfung, die von der Zentralastelle für Auslandsschulwesen (ZfA) entwickelt wurde und an mehr als 1100 DSD-Schulen weltweit durchgeführt wird. Das DSD-II ist aufgeteilt in vier Teilkompetenzen. Geprüft werden Hörverstehen, Leseverstehen sowie schriftliche und mündliche Kommunikation. Erreicht ein Absolvent in jedem dieser Teilkompetenzen mindestens das Sprachniveau B2, hat er das DSD-II absolviert. In Kasachstan gibt es acht DSD-Schulen. Sie werden von der ZfA-Fachberaterin Frauke Woitsch betreut.
Mit dem DSD-II haben folgende acht Schülerinnen Deutschkenntnisse auf dem Niveau B2 und C1 erworben: Diana Makarenko, Aigul Almeneva, Aizhan Suleimenova, Yuliya Kim, Zhanna Daleyeva, Inga Lissenkova, Alissa Chikmakova und Margarita Suchkova.
Auf dem Weg zum DSD haben folgende Schülerinnen und Schüler Sprachkenntnisse auf dem Niveau A2 erworben: Katharina Rohn, Jana Timofejeva, Ljuba Dudchenko, Sofija Kisseljova, Anastasija Stovbert , Arina Davydova, Alsari Galiulina, Nastja Smirnova, Artur Rodnov, Lisa Selivanova, Daniil Polenov, Artur Romanyuta, Xenia Samoilova, Saure Ashigali, Nikita Dolshikov, Angela Frisorger, Lina Rachimova und Vassilina Kolessnikova.
Von Dominik Vorhölter
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