„Denken sie daran, dass sie mehr Kraft haben, als sie denken“ lautet der Rat, den Johann W. Gerlach, Präsident und Rektor der Deutsch-Kasachischen Universität (DKU) den Absolventen und Absolventinnen des Jahrgangs 2011 gab. Insgesamt 82 Studentinnen und Studenten bekamen am 1. Juli anschließend in feierlichem Rahmen ihre Diplome überreicht.

/Bild: Anja Greiner. ‚Musikalische Untermalung eines Festabends: „Frühling“ aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“.’/

Johann W. Gerlach.

Ein kleiner Junge bemerkt bei einem seiner Besuche im Zirkus einen ausgewachsenen Elefanten, der lediglich an einen kleinen Pflock angekettet ist. Er fragt daraufhin seine Eltern, warum sich der Elefant denn nicht einfach losreiße, schließlich müsse er, da er ein großer und kräftiger Elefant sei, dazu nur kurz an der Kette ziehen, die ihn an den kleinen Pflock fesselt. Mit ihrer Antwort, dem Elefanten gefalle es so gut in dem Zirkus, dass er gar nicht weg möchte, können die Eltern den Jungen jedoch nicht zufriedenstellen. Denn würde er nicht wegwollen, so müsste man ihn ja gar nicht erst festbinden.

Schließlich findet der Junge die Antwort selbst: Der Elefant hat einfach vergessen, dass er die Kraft besitzt, sich selbst zu befreien, und er sagt zu ihm: „Du glaubst wie ich, dass du manches nicht kannst, weil du es vor langer Zeit einmal ausprobiert und nicht geschafft hast. Aber mach dir klar, dass das eine Ewigkeit her ist (…)”.

Bulat Sultanow.

Der Glaube an sich selbst

Mit dieser Geschichte des argentinischen Schriftstellers Jorge Bucay veranschaulichte der Präsident und Rektor der DKU, Johann W. Gerlach, den diesjährigen Absolventen und Absolventinnen, das der Schlüssel zum Erfolg nicht zuletzt auch im Glauben an sich selbst und an die eigenen Fähigkeiten liegt. Eine dieser Fähigkeiten, betonte Gerlach, haben sie bereits während des Studiums gelernt: Selbständig zu denken.

Die Tatsache, dass sich die jetzigen Absolventinnen und Absolventen überhaupt für ein Studium an der DKU entschieden haben, zeugt bereits von Mut und Ehrgeiz, meint Gerold Amelung, Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Kasachstan. Sie seien, so Amelung, „nun gut vorbereitet auf eine anspruchsvolle Karriere“. Einer Karriere, hofft er, „bei der sie alle in besonderer Weise mit Deutschland verbunden bleiben“.

Dieser Hoffnung schließt sich Bulat Sultanow, Direktor des Instituts für Strategische Forschungen des Präsidenten der Republik Kasachstan, an und wünscht den Studenten, dass sie „Patrioten der Republik Kasachstan und der Bundesrepublik Deutschland bleiben werden“. Außerdem betonte er, dass der Reichtum eines Landes nicht die Naturressourcen sind, sondern vielmehr die jungen, klugen Köpfe, die an den Universitäten eines Landes hervorgebracht werden. Die Absolventinnen und Absolventen der DKU werden, sagte Sultanow „der Zusammenarbeit beider Länder dienen“.

In diesem Jahr haben insgesamt 82 Studentinnen und Studentin ihr Studium an der DKU erfolgreich abgeschlossen, sieben davon sogar mit Auszeichnung. Darunter auch Swetlana Schatner und Natalia Schwarzkopf. Beide werden als Russlanddeutsche im Rahmen des vom Bundesministerium des Innern (BMI) geförderten Programms zur Elitenförderung der „Wiedergeburt“, unterstützt.

Von Anja Greiner

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