Alexander Wassiljew, Sänger von Splin, schert sich nicht um Artikel, die von ihm handeln. Auch dieses Interview wird ihm ziemlich egal sein. Die DAZ sprach trotzdem mit der Rockgröße aus Petersburg

DAZ: Alexander Wassiljew, was bedeutet Splin für Sie?

Alexander Wassiljew : Die Hälfte meines Lebens.

DAZ: Viele meinen, Rocksänger seien ein aggressives Volk …

Wassiljew: Ich gehöre nicht zu solchen Agressoren. Das Revolutionäre mag ich nicht. Wenn in der modernen Welt, und besonders in der Musik, Veränderungen geschehen, dann muss es ohne Opfer sein. Ehrlich gesagt, die wenigen wirklich aggressiven Rocksänger finde ich eher lustig.

DAZ: Lesen Sie gern?

Wassiljew: Gern und viel. Ich liebe verschiedene Schriftsteller, mag mehrere Genres. Die schöngeistige Literatur lese ich nicht so oft, Bulgagokov ist da eine Ausnahme. Zeitschriften lese ich nie, besonders Artikel über mich.

DAZ: Wieso?

Wassiljew: Weil ich weiss, was dort geschrieben ist – die Wahrheit oder die Lüge. Die Wahrheit kenne ich schon, die Lüge interessiert mich nicht.

DAZ: Hatten Sie irgendwann ein Tagebuch?

Wassiljew: Ja, als ich elf Jahre alt war! Ich habe dort einen Satz geschrieben, zu mehr reichte es damals nicht. Deshalb habe ich das Tagebuch dann weggeworfen.

DAZ: Sind Ihre Lieder nicht wie aus einem Tagebuch? Eine Art verschlüsselte Biografie?

Wassiljew: Kann man so sagen. Um ein Lied zu schreiben, muss man die ganze Welt durch sich hindurch lassen.

DAZ: Alexander, was ist Ihre Lieblingstadt?

Wassiljew: Sankt-Petersburg. Ich bin in dieser Stadt geboren und gewachsen. Moskau mag ich nicht. Für mich ist das eine tote Stadt. Es ist göttlich, allein nachts durch Petersburg zu schlendern.

DAZ: Glauben Sie an Horoskope?

Wassiljew: Auf keinen Fall! Wenn wir an Horoskope oder an etwas anderes glauben, werden wir alle verrückt!

DAZ: Beantworten Sie Fanpost?

Wassiljew: Nie. Dafür habe ich keine Zeit und Lust.

DAZ: Und wofür haben Sie Zeit, außer für die Musik?

Wassiljew: Ich male gern. Früher in der Kindheit konnte ich gar nicht malen. Meine Lehrerin in der Schule zerriss immer meine schrecklichen Zeichnungen. Aber mit 24 habe ich in mir gemerkt, dass ich malen will. Ich habe mir dann alle nötien Utensilien gekauft und losgelegt.

DAZ: Was würden Sie machen, wenn „Splin“ nicht mehr existiert?

Wassiljew: Ich hoffe, das geschieht nie! Aber ich kann vieles: Hauser bauen, Computerdesign, Programmierung. Ohne Arbeit bleibe ich bestimmt nicht.

DAZ: Vielen Dank für das Gespräch!

Das Gespräch führte Aljona Judina

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