Das Goethe-Institut Almaty will mit seiner aktuellen Kino-Reihe „dokBox“ zeigen, dass dokumentarische Filme kein Langweilerkino sind. Im Film „Die Spielwütigen“ begleitet Regisseur Andreas Veiel vier junge Menschen von der Aufnahmeprüfung für die Schauspielschule bis zu ihren ersten Engagements – Eine Geschichte über Hoffnungen, Enttäuschungen, Zweifel und Erfolge.

/Bild: Veranstalter. ‚Die Spielwütigen: Vier junge Menschen am Beginn ihrer Schauspielkarriere.’/

Andres Veiel ist ein sorgfältiger, gründlicher, bisweilen verbissener Regisseur. Er hat Filme gedreht, die viel diskutiert worden sind, u.a. „Black Box BRD“ und „Der Kick“. Wenn er etwas anpackt, dann lässt er so schnell nicht los. Sieben Jahre – von 1996 bis 2003 – ist er mit der Kamera vier jungen Menschen auf einem Lebensabschnitt gefolgt.

Er hat sie begleitet durch Erfolge und Niederlagen, ist ihnen nahe gekommen, aber nicht zu nahe. Dabei entstand seine Langzeitbeobachtung „Die Spielwütigen“ über vier Entschlossene, die unter allen Umständen eines wollen – Schauspieler werden.

Andres Veiel stand seinen vier Helden – Karina, Stephanie, Constanze, Prodromos – während der Schulzeit, während der Aufnahmeprüfungen, im Schauspielstudium und danach zur Seite.

„Ein Film über das Erwachsenwerden“

„Ich wollte“, sagt Veiel in einem Interview, „eigentlich viel früher aufhören und nur bis zum Ende der Schulzeit drehen. Dann habe ich aber gemerkt, dass das Entscheidende danach passiert. Die Ausgangsfragen waren für mich: Was sind die frühen Träume? Wie verändern die sich? Wo kommen die Leute letztendlich an? Diese Fragen werden erst beantwortet, wenn die Protagonisten den Sprung in die Praxis machen. Erst nach sieben Jahren hatte ich das Gefühl, dass in den Gesichtern so viel passiert war, dass ich eine Entwicklung zeigen konnte. Da zeichnete sich dann auch ein Erwachsenwerden, ein Älterwerden in den Gesichtern ab. Das war ja das Ziel. Ich wollte einen Film über das Erwachsenwerden machen.“

So ist dies kein Film darüber geworden, wie man Schauspieler wird – obwohl man als Zuschauer dabei ist, wenn unter 1.000 Bewerbungen am Ende nur 30 Glückliche ausgewählt werden und wenn sich herzzerreißende Szenen abspielen. Woran es liegt, dass man die vier am Ende irgendwie gern, womöglich lieb gewonnen hat, ist schwer zu sagen. Es liege, schrieb Filmkritiker Rainer Gansera, nicht am äußeren Erfolg: „Es kommt auf das innere Gelingen an. Darin gewinnt der Film seine anrührende Kraft.“

Der Film wird am Donnerstag, 05.03., um 18:00 im Kino Caesar gezeigt.

dokBox – Neues dokumentarisches Kino

05.03. – 18:00 Uhr – Die Spielwütigen
12.03. – 18:00 Uhr – Daniel Barenboim und das West-Eastern Divan Orchestra
19.03. – 18.00 Uhr – Sieben Brüder
26.03. – 18:00 Uhr – Aufzeichnungen zu Kleidern und Städten
02.04. – 18:00 Uhr – Sportsfreund Lötzsch
09.04. – 18:00 Uhr – Videoprogramme einer Revolution
16.04. – 18:00 Uhr – Rhythm is it!

Alle Filme im Kino Caesar, Furmanow-Str. 50 / Gogol-Str. Eintritt frei.
Veranstalter: Goethe-Institut Almaty in Zusammenarbeit mit dem Kinoklub Oleg Boretzki

Von Günther Hasenkamp

27/02/09

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