Der Liebhaber aus dem Kleiderschrank sorgt in zahlreichen Boulevardkomödien immer wieder für einen Lacher. So auch in dem Stück „Ein Jackson zuviel“ in russischer Sprache nach Herbert Berger, das Anfang April im Deutschen Theater Almaty Premiere feierte. Doch hier sprangen die Liebhaber zur Belustigung des Publikums gleich reihenweise über den Balkon und flüchteten sich in Ausreden.

/Bild: Christine Karmann. ‚Erwischt: Der Ehemann kehrte früher als erwartet von seiner Dienstreise zurück.’/

Der neuesten Premiere des Deutschen Theaters Almaty

Das riesige Bett mit einer roten Satindecke auf der Bühne sorgt schon vor Beginn der neuesten Premiere des Deutschen Theaters Almaty für Tuscheln im Zuschauerraum. Und wie es sich für eine Boulevardkomödie gehört, begann auch das Stück „Ein Jackson zuviel“ deftig. Mit dem Auftritt von Phil Dabney in blauen Smiley-Boxershorts, der sich an seine Geliebte Nancy Vallone im goldenen Negligé heranmacht. Dem Turteln der beiden macht Nancys Ehemann John Vallone ein Ende, der früher als erwartet von seiner Dienstreise mit einem Koffer voller Geheimpapiere nach Hause zurückkehrt.

Eine klassische Dreiecksgeschichte mit dem ahnungslosen Ehemann, dem Liebhaber im Schrank und einer panischen Ehefrau, die versucht, die Socken ihres Liebhabers unter dem Bett zu verstecken. So möchte man meinen, aber es kommt viel besser und lustiger. Denn als John Vallone den Liebhaber der Ehefrau aus dem Schrank zerrt und ihn zur Rede stellen will, kommt der auf die grandiose Idee sich als Liebhaber der Nachbarin auszugeben, der auf der Flucht vor dessen Ehemann soeben über den Balkon (im elften Stock!) gesprungen sei. Da Phil Dabney der Nachbar der Vallones ist, ein vermeintlich bombensicheres Alibi. Zudem die Geschichte in einem Hochhaus spielt, in dem keiner seinen Nachbarn kennt.

Liebe, Seitensprünge, Eifersucht

„Wie im Kino“

So kann der Mann aus dem Schrank schließlich den gehörnten Ehemann John Vallone von seiner Geschichte überzeugen. Jetzt beginnt jedoch das eigentliche Verwechslungsspiel, denn kaum hat sich das Ehepaar Vallone wieder in ihre rote Satindecke gekuschelt, huscht Bob Jackson durch die Glitzerfäden vor ihrer Balkontür. Mit der Begründung, er sei der Liebhaber der Nachbarin, der sich nur durch einen Sprung über den Balkon vor deren unerwartet früher nach Hause gekommenen Ehemann retten konnte. Eine Geschichte, die John Vallone nun nicht mehr überzeugt, doch bevor er („sizilianisches Blut“) seine Waffe gegen irgendjemanden richten kann, versteckt seine Frau den Koffer mit den Geheimdokumenten und überzeugt ihren Mann, das es sich bei den Liebhabern um Spione handele, die seine Papiere gestohlen haben.

Liebhaber und Ehemann Phil Dabney.

Auch im Schlafzimmer ihrer Nachbarn, den Dabneys, geht es unterdessen turbulent zu. Phil Dabney überrascht seine Frau, wie sie im schwarzen Lederkostüm die Peitsche schwingt, doch bevor er genauer nachfragen kann, läutet sein guter Freund Bob Jackson auf der Flucht vor John Vallone an der Tür, mit der Begründung, er sei der Liebhaber der Nachbarin auf der Flucht vor deren früher nach Hause gekehrten Ehemann. Es folgt Schlag auf Schlag, denn auch Nancy Vallone wendet sich mit der Bitte an die Dabneys, den Koffer voller Geheimpapiere ihrem Ehemann auszuhändigen, unter der Bedingung, dass der keine Fragen stellen soll.

„Da konnte man lachen“

Liebe, Seitensprünge, Eifersucht – klassische Fragen rund um das Eheleben, so kündigte das Deutsche Theater die Boulevardkomödie „Ein Jackson zuviel“ an. Für ein kurzes Nachdenken über diese Fragen blieb nur am Ende wenig Zeit. Ansonsten sorgten die Unterhosenspringer vom Balkon für Lachsalven im Publikum. Bei den Dialogen dazwischen blieb viel Zeit zum Atemholen und um sich auf den nächsten Witz zu freuen. Dem Publikum gefiel die Offenheit der Schauspieler auf der Bühne: „Wie im Kino“. In erster Linie überzeugte jedoch die ungewöhnliche Stückauswahl. „Da konnte man lachen“, so ein Zuschauer beim Endapplaus.

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