Internationale Doppeldiplome stellen für viele eine Chance dar, gleich in zwei Ländern zu studieren. Oder lieber doch gleich den ganzen Master in Deutschland absolvieren? Die DAZ stellt eine Auswahl an Programmen vor.

Sprachkenntnisse und ein Auslandsaufenthalt gehören mittlerweile für eine erfolgreiche Bewerbung ganz selbstverständlich mit in den Lebenslauf. Am wichtigsten ist der sichere Umgang mit der englischen Sprache, aber auch für Leute, die sehr gute Russisch- und Deutschkenntnisse besitzen, gibt es viele Möglichkeiten ihre Qualifikationen durch internationale Studiengänge zu verbessern. Für kasachische Studierende gibt es verschiedene Wege ins Ausland.

Zweigleisig fahren mit dem Doppelabschluss

Wer noch nicht weiß, in welchem Land er seine Zukunft verbringen möchte, fährt mit dem Doppelabschluss richtig. Man erlangt damit nicht nur den Abschluss seines eigenen Landes, sondern zusätzlich gleich noch den eines anderen, in dem man einen Auslandsaufenthalt absolviert.

Auch an der Deutsch-Kasachischen-Universität in Almaty werden solche Doppelabschlüsse in Zusammenarbeit mit neun deutschen Hochschulen in wirtschaftlichen und technischen Bereichen (beziehungsweise mit Tübingen auch in Ethnologie) angeboten. Der Vorteil für kasachische Studierende, die an diesem Programm teilnehmen, ist, dass sie keine Anträge zur Anerkennung bisheriger Leistung in Deutschland stellen müssen. Außerdem können sie bereits während des Bachelorstudiengangs einen doppelten Abschluss erlangen, was sonst meist erst im Master möglich ist. In Deutschland gelten diese Absolventen dann als „Bildungsinländer“, also bei einer weiteren Bewerbung für ein Master-Studium mit Numerus Clausus (NC) als gleichgestellt mit deutschen Studierenden. Und auch in anderen EU-Ländern haben sie dadurch bessere Anerkennungsmöglichkeiten für seinen Abschluss und ein weiterführendes Studium.

Kasachische Studierende haben den Vorteil, dass ihnen mit Russischkenntnissen auch der Weg zum Studium in Russland eröffnet wird. Ein Doppelabschluss mit Deutschland und Russland kann somit auch eine Alternative zu den dünn gesäten Angeboten in Kasachstan sein. Eine solche Möglichkeit gibt es an der TU Bergakademie Freiberg. Diese Universität hat bei einer Vielzahl ihrer Studiengänge Kooperationen mit Universitäten auf der ganzen Welt; unter anderem auch mit einem Universitätenverbund in Moskau. Es können dort mehrere technische Berufe mit einem Doppeldiplom abgeschlossen werden. Schwerpunkt sind für den Bergbau relevante Studiengänge, aber auch die Fächer Maschinenbau, Elektro-, Verfahrens- oder Werkstofftechnik. Die TU Freiberg hat eine eigene Beratungsstelle für ausländische Studierende – das Internationale Universitätszentrum, dessen Kontaktdaten man über den Internetauftritt anfordern kann.

Ein ganzes Studium lang im Ausland

Es besteht aber auch die Möglichkeit ohne russischsprachige Partneruniversität in ein deutschsprachiges Land zu gehen, um dort ein Masterstudium zu absolvieren. Für Sprachbegeisterte ist vielleicht die Universität Wien eine gute Anlaufstelle, weil sie eine Vielzahl an interkulturellen Fächern anbietet, welche gute Sprachkenntnisse voraussetzen: So zum Beispiel beim Masterstudium Dolmetschen. In diesem Studium sollen Studierende die Fähigkeit zum Dolmetschen in allen Bereichen von Medien über Jura bis Medizin in drei Sprachen erlangen. Für kasachische Studierende, deren Muttersprache Russisch ist, wäre die erste Fremdsprache Deutsch. Außerdem benötigen sie fundierte Kenntnisse in einer zweiten europäischen Fremdsprache. Die Arbeit mit Letzterer, also Übersetzungsübungen und Ähnliches, werden in Bezug auf das Deutsche gelernt. Ein weiterer interessanter Studiengang in Wien ist Deutsch als Fremdsprache. Man erlangt dort nicht nur die Fähigkeit, anderen die deutsche Sprache beizubringen, sondern auch über deutsche Kultur zu lehren. Studierende aus Kasachstan brauchen für die Zulassung einen Deutschtest sowie einen passenden Abschluss eines Erststudiums. Was in diesem Fall als „passend“ gilt, wird von der Universität bestimmt, aber im Falle einer Ablehnung kann man mit einem kleinen Mehraufwand in Form von weiteren Seminaren die Qualifizierung auch nachholen.

Zur „Elite“ gehören

In Deutschland gibt es seit ein paar Jahren Studiengänge, welche den Namen „Elitestudiengang“ fahren. Da der Begriff „Elite“ doch sehr schwammig ist, versteht man unter diesem Begriff am besten einen Studiengang mit einer hohen Zulassungsbeschränkung. In Geisteswissenschaften, deren Absolventen manchmal bei der anschließenden Arbeitssuche auf Probleme stoßen, kann diese Auszeichnung für manche vielleicht einen Vorteil einbringen. An der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und an der Universität Augsburg benötigen Bewerber für die Zulassung zum Studiengang „Ethik der Textkulturen“ einen Erstabschluss mit der Benotung „sehr gut“. Hat man diesen in der Tasche, muss man noch einen gesonderten Eignungstest absolvieren. Danach wird den Studierenden jedoch ein vielfältiges Angebot an Seminaren geboten.

Weitere Informationen:

http://www.young-germany.de/ – Informationsportal für ausländische Studenten in Deutschland

http://anabin.kmk.org/ –  Informationen über die Anerkennung von ausländischen Abschlüssen in Deutschland

http://www.study-in.de/de/ –  Informationsportal des DAAD zum Studium in Deutschland
stipendienlotse.de  – Portal der Bundesrepublik zur Stipendiensuchee-fellows.net – Informationen über Stipendien

http://www.uni-assist.de/ –  Zusammenfassung einiger Hochschulen für internationale Studierende

Von Emilie Caissier

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