Zum ersten Mal seit zehn Jahren hat die Deutsch-Kasachische Akademie des DAAD stattgefunden. Um Kasachen zusammenzuführen, die in Deutschland ihre Ausbildung genossen haben, soll eine Austauschplattform geschaffen werden.

Der 8. und 9. November stand beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) unter dem Motto: „Synergie durch Austausch“. Synergie bedeutet gemeinsames Arbeiten und Partnerschaften pflegen, um in vielen Sphären gemeinsam zusammenzuwirken, etwa in der Lehre, Wissenschaft oder Ökonomie.

Es war nach gut zehn Jahren das erste offizielle Alumni-Event in Kasachstan. Dass Treffen wie diese selten zustande kommen, liegt daran, dass es generell eine Herausforderung ist, Leute zu versammeln – jeder hat sein Privatleben, man wohnt weit verstreut, die Daten sind nicht aktuell, und trotz social media schwierig zu ermitteln. In einem Flächenland wie Kasachstan bekommen diese Schwierigkeiten noch einmal besonderes Gewicht.

Alumni-Arbeit soll von sich selbst aus funktionieren

Im Rahmen der Veranstaltung wurde daher der „Alumni-Club Kasachstan“ gegründet. Damit möchte das Informationszentrum des DAAD in Almaty den Austausch unter Alumni nachhaltig ankurbeln. „Wir wollen allerdings nur den Anstoß dazu geben“, sagt der Leiter des Informationszentrums Bartholomäus Minkowski. „Wir sind nicht dafür verantwortlich, jährlich ein Alumni-Treffen zu organisieren. Das wäre schlicht zu umfangreich und wir wollen das eigentlich auch nicht, denn es soll von sich selbst aus kommen.“

Um zu zeigen, wie wichtig dem DAAD die Kooperation zwischen den Alumni ist, wurden auch hohe Gäste geladen, wie zum Beispiel Roman Luckscheiter, Leiter des Bereichs Stipendienprogramme Nord-ST2.

Auch die gerade frisch angekommene Generalkonsulin Christiana Markert wollte sich diesen Festakt nicht entgehen lassen. Markert kennt sich bereits aus in der Betreuung von Alumni: In Washington war sie zuständig für alle deutschen Alumni-Programme in den gesamten Vereinigten Staaten. Diese Erfahrungen will sie nun einbringen, um den neuen Alumni-Club hier in Almaty zu unterstützen.

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Was der DAAD anbietet, ist eine gewisse Unterstützung. Dazu zählt zum einen ein geschlossener Raum im Internet, wo man beispielsweise Termine von Konferenzen erfährt. Zum anderen gibt es die Möglichkeit von Zuschüssen, insbesondere die für Forschende wichtigen Literaturzuschüsse. „Letzten Endes steht und fällt das Projekt aber mit dem Engagement der Alumni“, so Minkowski.

Weitreichendes Netzwerk

Was erhofft sich der DAAD nun, den Alumni hier und heute mitgeben zu können? Zunächst soll deutlich werden, was die deutsche Seite zu bieten hat. DAAD, Goethe-Institut, ZfA, die einzelnen Hochschulen – im föderalistischen Deutschland gibt es viele solcher Einrichtungen, deren einzelne Funktion und Bedeutung aus Sicht des zentralistischen Kasachstan nicht immer klar ist.

Der Leiter des DAAD-Informationszentrums Bartholomäus Minkowski (Mitte) im Gespräch

„Wir sind die größte Austauschorganisation der Welt“ beteuert Minkowski jedoch. Der DAAD ist weltweit aktiv und sein Netzwerk ist weitreichender als das von „Fulbright“ in den USA oder „Campus France“ in Frankreich. Wer eine ernsthafte wissenschaftliche oder Business-Karriere verfolgen möchte, für den ist „Netzwerken“ unerlässlich. „Bleibt zusammen, es bringt euch etwas, und nicht nur einen netten Wein, den ihr am Abend konsumieren könnt“ – das ist Minkowskis leise Botschaft in diesen Tagen.

Weiter ist die Veranstaltung natürlich eine gute Gelegenheit für Ideen-Austausch, um sich auf den neuesten Stand zu bringen, sich Tipps zu holen. Eine besondere Plattform sind hierfür die „open space“- Diskussionen zu den Themen „Sprache als Instrument und Herausforderung“ sowie „Bildung und Wissenschaft: Besonderheiten der Entwicklung“. Hier wird im offenen Raum diskutiert, man kann als Zuhörer jederzeit dazustoßen. Unter anderem sollen in diesen Formaten die offensichtlichen Probleme der Drei-Sprachen-Politik angesprochen werden, da es in den Universitäten leider selten den Raum dafür gibt.

Katharina Frick und Lukas Kunzmann

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