Dass Märchen nicht an Aktualität verloren haben, haben die Gewinner eines vom Goethe-Institut Kasachstan organisierten Video-Wettbewerbs am vergangenen Wochenende eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mit Kreativität und Leidenschaft für die deutsche Sprache – und deutsche Märchen – beeindruckten die zehn Kinder und Jugendlichen nicht nur die Jury des Goethe-Instituts, sondern auch die Besucher des Lesetags im Nationalmuseum Astana.

Über 200 Märchen und Legenden sammelten die Brüder Grimm zu Lebzeiten. Von November 2017 bis Februar 2018 zeigt die Ausstellung „Die Kraft der Sprache bildet Völker – Leben und Wirken der Brüder Grimm“ im Kasachischen Nationalmuseum in Astana das Leben und Werk von Jacob und Wilhelm Grimm. Die Ausstellung der Deutschen Botschaft in Kasachstan und der Brüder Grimm Gesellschaft Kassel bildet den Abschluss einer Veranstaltungsreihe anlässlich des 25-jährigen Bestehens der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Kasachstan.

Im Rahmen dieser Ausstellung hatte das Goethe-Institut Kasachstan zu einem Videowettbewerb aufgerufen. Kinder und Jugendliche konnten ihre Lieblingsmärchen in kreativer Art und Weise vorlesen und aufnehmen. Die zehn Gewinner des Wettbewerbs stellten am 10. Februar bei einem Lesetag im Nationalmuseum Astana ihre Videos und Märchen vor. Zusammen mit der Leiterin der Sprachabteilung des Goethe-Instituts Kasachstan, Constanze Krüger, diskutierten sie über die Aktualität von Märchen und darüber, warum es sich lohnt Deutsch zu lernen. Begrüßt wurden die Preisträger am Anfang der Veranstaltung von der Leiterin der Kulturabteilung der deutschen Botschaft in Astana, Valentina Goldmann.

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Unter den präsentierten Märchen waren Klassiker wie Frau Holle, Aschenputtel, Schneewittchen, Hänsel und Gretel, Der Wolf und die sieben jungen Geißlein, und Sterntaler. Aber auch unbekanntere Märchen wie Die drei Sprachen und Das Hirtenbüblein hatten sich die Teilnehmer ausgesucht. Die Märchen zeigen, dass das Gute das Böse besiegen kann, man jeden Moment des Lebens genießen sollte und Tugenden wie Großherzigkeit und Fleiß etwas wert seien. Deshalb seien die Märchen auch heute noch aktuell, meinten die zehn Schüler, die aus ganz Kasachstan nach Astana gekommen waren, einhellig.

Zudem beeindruckten die Teilnehmer im Alter von acht bis 17 Jahren die Zuschauer mit ihren Deutschkenntnissen. Viele streben nach der Schule ein Studium in Deutschland an. Zu den Berufsplänen der Jugendlichen gehören Lehrer, Mathematikerin, Übersetzerin und Schauspielerin. Sie wollen in Deutschland lernen und ihr Wissen dann in ihrem Heimatland Kasachstan anwenden, um es voranzubringen.

Im März zieht die Grimmausstellung weiter nach Almaty ins Kastejew-Museum. Dann wird es auch eine zweite Runde des Video-Wettbewerbs geben, kündigte Constanze Krüger am Ende der Veranstaltung an. Der Gewinner aus beiden Runden darf für zwei Wochen nach Deutschland und dort an einem Goethe-Institut einen Sprachkurs besuchen. Wir sind gespannt, was daraus wird und drücken allen Teilnehmern die Daumen.

Die Gewinner der ersten Runde waren:

1. Diana Dedik, Märchentitel: Aschenputtel
2. Ekaterina Dvinyanina, Märchentitel: Hänsel und Gretel
3. Darya Gusak, Märchentitel: Schneewittchen und die sieben Zwerge
4. Eugen Hanin, Märchentitel: Die drei Sprachen
5. Malika Arstan und Dias Baikenov, Märchentitel: Frau Holle
6. Paul Matz, Märchentitel: Die Sterntaler
7. David Parjnakov, Märchentitel: Der Wolf und die sieben jungen Geißlein
8. Igor Pavlov, Märchentitel: Das Hirtenbüblein
9. Wadim Lykov, Märchentitel: Frau Holle

Kumar Akzhaiyk, Gymnasium Nr. 46, Astana

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