Das Bildungsministerium macht Ernst: Deutsche Universitäten sollen in Wettebewerb treten, um für die Spitzen-Forschung anerkannt zu werden

Deutschland hat viele gute Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen. Was aber fehlt, sind Zentren mit weltweiter Ausstrahlung, die die klügsten Köpfe anlocken. Ziel von Spitzenuniversitäten ist es, den Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken, seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und Spitzen sichtbarer zu machen. Bund und Länder hatten sich im November 2004 geeinigt, die Abstimmung darüber war von den Regierungschefs vertagt worden. Nun hat die Bund-Länder-Kommission (BLK) einen neuen Verfahrensvorschlag vorgelegt.

Unter dem Vorsitz von Bundesforschungsministerin Bulmahn hatten die Wissenschaftsminister von Bund und Ländern am 15. November 2004 in der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) ihre Einigung auf die wesentlichen Eckpunkte für ein Programm zur Förderung der Spitzenforschung in Deutschland bekräftigt. Die Regierungschefs der Länder haben die Entscheidung über das weitere Verfahren beim Wettbewerb um die Förderung von Spitzenuniversitäten sowie den „Pakt für die Forschung und Innovation“ am 16. Dezember 2004 vertagt.

In der BLK-Sitzung am 14. März 2005 haben nun die Wissenschaftsministerinnen und Wissenschaftsminister einen neuen Verfahrensvorschlag vorgelegt. Danach soll eine Arbeitsgruppe auf Ministerebene die Vereinbarung abschließend vorbereiten.

Das Exzellenzprogramm sah in seiner letzten abgestimmten Fassung vor, für bis zu zehn Spitzen-Universitäten sowie für den Ausbau internationaler Spitzenforschung an den Universitäten (Exzellenzcluster und Graduiertenschulen für Nachwuchsförderung) bis zum Jahr 2011 insgesamt 1,9 Mrd. Euro zur Verfügung zu stellen. Der Bund will hiervon 75 Prozent übernehmen.

Um als Spitzen-Universität anerkannt zu werden, soll die Hochschule mindestens ein wissenschaftliches Exzellenz-Zentrum von internationalem Ruf, eine Graduiertenschule sowie ein schlüssiges Entwicklungskonzept zu einem weltweit anerkannten „Leuchtturm der Wissenschaft“ vorweisen. Eine ausgewählte Spitzen-Hochschule sollte ab dem Jahr 2006 mit durchschnittlich 25 Millionen Euro Zusatzförderung pro Jahr rechnen können. Um die Förderung sollen Hochschulen im Wettbewerb konkurrieren.

Die Auswahl soll nach bisheriger Planung mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Wissenschaftsrats und internationalen Fachleuten erfolgen. Die erste Ausschreibungsrunde für einen Förderbeginn 2006 war noch für dieses Jahr geplant, eine zweite Ausschreibungsrunde für einen Förderbeginn im Jahr 2007 soll 2006 folgen.

Der Pakt ist Teil einer Innovationsinitiative für die staatlich geförderte Wissenschaft, deren anderen Teil der „Pakt für Forschung und Innovation“ bildet. (BMBF)

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