Alina Gilinskaja nimmt selbst freiwillig am Deutschunterrichtsangebot der Assoziation der Deutschen „Wiedergeburt“ teil und reflektiert darüber, wie wertvoll dieser ist und was für Möglichkeiten sich dadurch für die Teilnehmer eröffnen.

Ich möchte mich ganz kurz vorstellen. Ich heiße Alina Gilinskaja, gehe in die zehnte Klasse, spiele gern Volleyball und besuche seit einem Jahr den Fakultativunterricht der Schule der deutschen Gesellschaft in der Stadt Taras. Und genau darüber möchte ich berichten.

Wir erlernen dank dieses Projekts Russisch, Mathematik, Geschichte Kasachstans und natürlich Deutsch. Jede Unterrichtseinheit ist außergewöhnlich: Unsere Lehrerinnen sind sehr schöpferisch und manchmal sogar genial. Sie haben keine leichte Aufgabe, denn in der Gruppe sind Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Schulen und Gymnasien von der neunten bis zur elften Klasse, mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Manchmal frgen wir uns: Wie kann man uns allen die gleichen Themen beibringen und dabei so erfolgreich?

Auf diese Frage antwortet die Deutschlehrerin Olga Sagrebina: „Das ist gar nicht leicht, aber differenziert kann man doch alle Lerner zum Ziel führen. Und was ich besonders wichtig finde und besonders hoch schätze, sind die Motivation unserer Lerner und ihre Leistungsfähigkeit.“ Mit diesen Voraussetzungen kann man vieles erreichen und vieles wurde offenbar schon erreicht: alle Sieger der Spracholympiaden des Bezirks sind aus dieser Gruppe, so Maria Tschupikowa aus der elften Klasse (1. Platz in der städtischen und gebietsweiten Deutscholympiade), Nigora Jussupowa, zehnten Klasse (1. Platz in der städtischen und gebietsweiten Deutscholympiade), Anel Kadyrowa, zehnte Klasse (2. Platz in der städtischen und gebietsweiten Deutscholympiade unter 11-Klässlern).

Eine Generationen-Angelegenheit

Unterricht als Stütze auf dem Weg zum Traumberuf. | Quelle: Alina Gilinskaja

Alle in unserer Gruppe scheinen demnach ein großes Potential zu haben. Die TeilnehmerInnen selbst sind auch der Meinung, dass dieses Projekt ungewöhnlich und sehr nützlich ist. Igor Pawlow hat sogar eine kleine Vorgeschichte, denn seine Tante war eins der ersten Mitglieder des deutschen Jugendclubs „Juwel“ in Taras und erzählte ihm des Öfteren von einem „Märchenland“, das „Deutsche Gesellschaft“ heißt. „Ich hörte ihren Geschichten zu und dachte mir, dass eines Tages auch ich dahingehe.“ Nachdem Igors älterer Bruder herangewachsen war und auch zu einem „Juwel“-Mitglied wurde, erfuhr Igor auch von ihm allerlei Anregendes. Jetzt ist auch Igor dabei. Mit dem „Juwel“-Club ist in sein Leben auch die Schule des Fakultativunterrichtes dazugekommen: „Es ist etwas Besonderes! Ich bin der Jüngste in der Gruppe, aber dank unserer Lehrerinnen und der Unterstützung der anderen schaffe ich alles. Ich war immer fleißig, aber jetzt bin ich viel sicherer in meinen Kenntnissen und meinen Perspektiven! Danke dafür.“

Mutig Perspektiven verbessern

Auch Aljona Molodenko ist voll des Lobs. Sie wohnt in einem Vorort von Taras und gibt sich Mühe, trotz Wind, Wetter und andrer Schwierigkeiten jedes Mal zum Unterricht zu erscheinen. „Wenn ich die Tür in den Unterrichtsraum öffne, meine Freunde und Freundinnen sehe und die Stimme unserer Lehrerinnen höre, weiß ich, dass ich heute wieder viel Neues erfahre und einen Schritt weiter zu meinem Ziel mache.“ Ihr Ziel ist nämlich die Schule mit „gut“ und „sehr gut“ zu absolvieren, um dann zu studieren. Im Rahmen des Unterrichtsprojekts gab es auch ein Seminar zur Berufsorientierung. „Wir analysierten unsere Stärken und Schwächen, diskutierten aufgeregt über eventuelle Hindernisse, fantasierten vom Traumberuf, entwickelten Bewerbungsstrategien, simulierten Vorstellungsgespräche und vieles andere mehr“, schwärmt das Mädchen. „Der Sprachtest der Otto Benecke Stiftung (kurz: OBS-Test) war eine große Stütze auf dem Weg zum Traumberuf. Jetzt bin ich sicher: Ich bin auf dem richtigen Weg.“

Würde man alle Teilnehmer interviewen, könnte man mehrere DAZ-Ausgaben füllen. Ich hoffe, dass unsere Leistungen, Wettkampfsiege und unsere Noten schon viel vom Erfolg des Projektes zeugen. Ich wünsche unseren 11-Klässlern erfolgreiche Abschlussprüfungen und ein Studium an ihren Wunschhochschulen.

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