Die Galerie „Art-Samal“ vereint die Kunst der Familie Rachman. Vater Wagif und Tochter Nargis Rachmanowa-Dressler, die bereits seit zehn Jahren in Berlin lebt, stellen dort noch bis zum 7. November ihre Werke aus.

In der Galerie „Art-Samal“ zeigt gerade eine Ausstellung mit Skulpturen des Bildhauers Wagif Rachman zusammen mit den Werken seiner Tochter Nargis Rachmanowa-Dressler. Neben den bekannten Skulpturen aus Glas – Rachmans Lieblingsmaterial – hängt das Ergebnis der künstlerischen Forschungsreise seiner Tochter. Sie nennt ihre Ausstellung „Der Weg der Arabeske“.

Zu sehen sind neun Gemälde, auf denen mit goldenen Fäden Muster in verschiedenen Formen gestickt sind. Nargis Rachmanowa-Dressler lebt schon seit 10 Jahren in Berlin. Sie hat die Knopfaugen ihres Vaters. Für sie ist die Kunst ein wichtiger Teil ihres Lebens, und das nicht nur, weil sie aus einer Künstlerfamilie stammt. Ihr Vater Wagif ist ein weltberühmter Bildhauer dessen Skulpturen auch in öffentlichen oder privaten Sammlungen in Kanada, USA und Europa zu finden sind. Seine Arbeiten ergründen das Zusammenspiel der Stoffe Holz und Farbe oder Glas und Bronze.

Material und Form spielen auch bei der Kunst von Nargis Rachmanowa-Dressler eine zentrale Rolle. Ihre Werke nehmen sich räumlich allerdings etwas zurück. Ihre Arbeiten sind keine Skulpturen, sondern eine Erforschung der arabesken Ornamente.

Zu sehen sind weiße Gemälde, bestickt mit goldenen Fäden. Sie sind etwas griffiger als ein mit einem Stift gemalter Strich. Sie eröffnen einen dritten Raum, weil sie mit dem Licht spielen und gleichzeitig die Verbindung zwischen der Fläche und Form sind. „Die Arabeske kommt dem kasachischen Volk sehr nahe, weil es sich um arabische Ornamente handelt. Darum habe ich beschlossen, die Ausstellung hier in Almaty zu eröffnen“, verrät die Künstlerin.
Auch ihr Pailletten-Oberteil, das sie zu einer schwarzen Hose trägt, ist ein Hingucker: Es zeigt ein Muster mit gelben, schwarzen und weißen zackigen Formen. „Die Arabeske ist wie ein unvollendetes Universum. Sie können sich beliebig verändern und bewegen. Mich haben diese Muster schon immer fasziniert. Also habe ich mich damit beschäftigt. Dabei ich mit der Physik und Geometrie in Berührung gekommen.“

Über das Schaffen seiner Tochter, die nun seit zehn Jahren in Berlin lebt, hat auch der Vater lobende und bewundernde Worte. Er freut sich, dass sie es geschafft hat aus seinem Schatten herauszutreten. In der Tat geht die Tochter des Bildhauers ihren eigenen Weg.

Ihre Kunst ist gegenstandslos und erinnert daher an die großen Werke der russischen Avantgarde, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts die italienischen Futuristen und russischen Avantgardisten beschritten haben, die damals die Genregrenzen der Kunst aufheben wollten. Die Stärke ihrer Arbeit ist, dass sie sich mit ihren Arbeiten den Grenzen der Naturwissenschaften nähert, die sich mit den gleichen Fragen beschäftigt, wie sie selbst mit ihrer Kunst: Wie kommt eine Form zustande? Was bedeutet Energie, wie kommunizieren Flächen und Linien miteinander?

Von Dominik Vorhölter

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