In Kaliningrad, wo Immanuel Kant einst zu Hause war und heute noch die Menschen inspiriert, wurde 2005 das 750-jährige Stadt-Jubiläum gefeiert. Dies gab den Anstoß für ein einzigartiges Bildungsprojekt, die Gründung des nach Klaus Mehnert benannten Europainstituts. Dieser berühmte Publizist war ebenso in der russischen wie der deutschen Sprache und Kultur zu Hause und beriet die deutschen Bundeskanzler von Konrad Adenauer bis Helmut Schmidt. Aus der Taufe gehoben wurde das liebevoll EIKM genannte Institut von der Aachener Hochschule RWTH und der Technischen Universität Kaliningrad, mit Unterstützung der beiden deutschen Stiftungen Robert Bosch und Marga und Kurt Möllgaard.

/Bild: EIKM . ‚Studierende am Europainstitut Klaus Mehnert’/

Das Kaliningrader Europainstitut Klaus Mehnert (EIKM) ist wirklich einzigartig. Als einziges in Russland bietet es einen postgradualen deutschsprachigen Studiengang, der Absolventen aller Fachrichtungen aus allen Ländern die einmalige Möglichkeit gibt, innerhalb eines Jahres einen doppelten Abschluss zu erwerben – das russische Diplom der Kaliningrader Universität und den deutschen Master of Arts der Bergischen Universität Wuppertal.

All das stellt freilich hohe Ansprüche: Ohne Fleiß kein Preis. Im Endeffekt lohnt es sich aber, denn gründliches Wissen im Bereich europäischer Integration mit weltweit anerkanntem Abschluss erhöht den Nachfragewert der Absolventen auf dem Arbeitsmarkt, sei es in Stiftungswesen oder Wirtschaft, internationaler Zusammenarbeit oder öffentlicher Verwaltung.

Auch die Chance, am Ende des Studiums den Willy-Brandt-Preis zu gewinnen, spornt zu guten Leistungen an.

Einziger deutschsprachiger Europastudiengang in Russland

Verliehen wird der Willy-Brandt-Preis jährlich an die drei besten Absolventen und lädt zu einem einmonatigen Praktikum beim Europäischen Parlament in Brüssel und Straßburg ein. Da können die Preisträger aus erster Hand das Funktionieren dieses im Unterricht theoretisch behandelten europäischen Organs von innen kennen lernen: die Arbeit der Fraktionen, das Zusammenwirken von Politik und Medien, aber auch die Schwierigkeiten, das nationalstaatliche Denken zu überwinden und sich für europaweit relevante Werte einzusetzen.

Wichtig ist auch die dauerhafte Verbundenheit der Absolventen mit dem EIKM. So hat sich in wenigen Jahren aus spontanen informellen Alumni-Treffen und internen Sozialplattformen eine vollwertige Alumni-Arbeit entwickelt. Momentan arbeiten wir am Mentoring-Programm, das die Erfahrungen der Alumni an die aktuellen Studierenden weitergeben und die Letzteren bei ihrer Suche nach Praktika und anschließendem Berufseinstieg begleiten wird.
Für das nächste Studienjahr ist ein gemeinsames Forschungsprojekt mit regionalem Schwerpunkt Kaliningrad vereinbart, das zum Zusammenhalt zwischen den ehemaligen und aktuellen Studierenden beitragen soll. Auch weiterführende Bildung im Rahmen regelmäßiger Treffen ist ein fester Bestandteil in unserem Leben nach dem EIKM.

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Das Kaliningrader Europainstitut Klaus Mehnert (EIKM) wurde 2005 anlässlich des 750-jährigen Stadtjubiläums Kaliningrads/Königsbergs von den deutschen Stiftungen Robert Bosch sowie Marga und Kurt Möllgaard gegründet. Das EIKM führt den derzeit einzigen deutschsprachigen Europastudiengang in Russland durch. Das postgraduale Studium bietet die Möglichkeit, in nur einem Jahr ein russisches Diplom und einen deutschen Master of Arts zu erwerben. Noch bis zum 20. Juli können sich Absolventen aller Fachrichtungen weltweit für einen Studienplatz am EIKM bewerben. Studienbeginn ist der 20. September. Infos und Bewerbung unter: www.europastudien-kaliningrad.de

Von Jelena Kuleschowa

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