„Eurasianet.org“ zur Zukunft der GUS:

„Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) scheint am Ende ihrer Existenz zu sein. Und wenn die Organisation überlebt, dann in einer deutlich anderen Form. Im Jahre 1991 im Zuge des Zusammenbruchs der Sowjetunion gegründet, hat die GUS ihr Potential als Institution größtenteils verspielt. Sie hat es nicht geschafft, enge ökonomische und politische Bindungen der GUS-Mitglieder zu etablieren. Dies, da das Gros der Mitglieder immer die Sorge plagte, dass Russland als das die Organisation dominierendes Mitglied die GUS nutzen wolle, um seine ureigensten Interessen im ehemaligen Raum der Sowjetunion zu sichern. Deswegen blieben die meisten Deklarationen und Abkommen der GUS Papiertiger und wurden nie umgesetzt. Russlands Präsident Wladimir Putin erklärte noch am 26. August in Kasan, dass die Organisation eine Zukunft habe – doch auch er musste zugeben, dass die Strukturen der GUS disfunktional sind und eine Reform der GUS schwierig ist. Auch dieses Treffen brachte wieder einige Erklärungen zu gemeinsamen Vorhaben der GUS-Staaten, beispielsweise Grenzkontrollen oder illegale Migration betreffend. Ebenso erklärten die GUS-Mitglieder, sie würden Kasachstan bei der Erlangung des rotierenden OSZE-Vorsitzes 2009 unterstützen. Ebenso wollen sich Armenien und Aserbaidschan im Nagorny-Karabach-Konflikt annähern. Die Zukunft dieser Absichten bleibt abzuwarten. Turkmenistan hat sich indes deutlich von den GUS-Strukturen distanziert. Auch die Ukraine will sich nur an Aktivitäten beteiligen, solange diese nicht dem Ziel des Landes entgegenlaufen, sich der EU anzunähern. Prompt sprach sich die Ukraine gegen supranationale Strukturen der GUS aus. Russland, Weißrussland und Kasachstan scheinen die GUS noch vorantreiben zu wollen. Putin hat indes einen Rat „weiser Männer“ gefordert, der sich der Zukunft und der Reorganisation der GUS im Sinne der gemeinsamen Interessen aller Mitglieder annehme – obwohl die Zukunft der GUS weniger klar ist denn je“.

(„Eurasisnet.org“, 29. August, aus dem Englischen von Gunter Deuber)

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