Am Wochenende feierte die jüdische Gemeinde in Almaty Neujahr. Nach dem jüdischem Kalender hat soeben das Jahr 5770 nach Adams Geburt begonnen. Das Neujahrsfest heißt Rosch ha-schana („Anfang des Jahres“) und liegt immer Ende September oder Mitte Oktober. Der Termin richtet sich nach den Mondphasen.

/Bild: Christine Karmann. ‚Ein Stern weist den Weg ins neue Jahr’/

Den Jahresbeginn begrüßte die jüdische Gemeinde Almatys mit einer abwechslungsreichen Show am Sonntag. Traditionelle Tänze und moderne Choreografien mit Gesangseinlagen brachten die Kinder- und Jugendensembles der Gemeinde auf die Bühne des Festsaals von Kasachkonzert. Die knapp 100 Zuschauer verfolgten gespannt das Programm.

Alexander Baron, Präsident der jüdischen Vereinigung „Mizwa“, wünschte allen „schana tova“, zu Deutsch ein gutes Jahr! Optimistisch blickte ein Vertreter der israelischen Handelskammer in die Zukunft und erinnerte daran, dass auch in diesem Jahr die Blumen wieder blühen werden.

Neujahrsgrüße und Rückblick

Ein langes Leben für alle erhoffte sich ein Vertreter des griechischen Kulturzentrums in Almaty, eine fröhliche Seele und Erfolg wünschte eine Vertreterin des tadschikischen Zentrums. Weitere Neujahrsgrüße sprachen Vertreter der turkmenischen und tatarischen Vereinigungen und erinnerten daran, dass alle Völker in Kasachstan zu einer großen Familie gehören.

Der Rückblick ins Gemeindeleben zeigte, dass die über 200 Freiwilligen im jüdischen Zentrum ein abwechslungsreiches Jahresprogramm organisierten. Besondere Erwähnung fanden eine internationale historische Konferenz mit Teilnehmern aus fünf Ländern, darunter Israel und Kanada, ein Work Camp mit 20 Studenten aus New York und die Herausgabe zweier wissenschaftlicher Werke zum Thema der Evakuation der Juden. Die Kindergruppe in Karaganda feierte fünfjähriges Jubiläum, die Tanzgruppe aus Almaty belegte bei einem Wettbewerb unter 51 Gruppen den 2. Platz. Die jüdischen Traditionen mit der Muttermilch aufgesogen haben in diesem Jahr zwölf Kinder. Vier Gemeindemitglieder gibt es zu betrauern.

Kopf des Jahres

Bei einem Rätsel galt es, jüdische Symbole zu erraten. Der Fischkopf steht für den ersten Tag des neuen Jahres, den „Kopf des Jahres“. Dies soll verdeutlichen, dass das Jahr vom Kopf her anfängt. Der Kopf kommt an erster Stelle, weil dessen Bedürfnisse am Wichtigsten sind. Mit dem Widderhorn wird das Jahr eingeläutet. Zu den symbolischen Speisen gehört der Granatapfel, damit die Wohltaten und erfüllten Gebote des Jahres so viel werden wie die Kerne des Granatapfels. Das Darreichen von Äpfeln mit Honig wird vom Wunsch nach einem guten, süßen Jahr begleitet.

Zu dem Festakt luden das jüdisches Gemeindezentrum „Rimon“ zusammen mit dem amerikanisch-jüdischen Komitee „Joint“, der Vereinigung „Mizwa“ und dem Fürsorgezentrum „Polina“ ein.

Von Christine Karmann

25/09/09

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