In Kasachstan wird in den Familien zwar nicht wie in Westeuropa oder Amerika Weihnachten gefeiert, dennoch kennt jeder die Symbole und das besinnliche Gefühl von Weihnachten. Dies kommt ganz plötzlich, zum Beispiel während einer Weihnachtsfeier im Goethe-Institut.

Die Weihnachtsstimmung… Man sagt allerdings in Kasachstan häufiger „ Neuesjahrstimmung“, da die Orthodoxen Weihnachten erst Anfang Januar feiern. Die Muslime feiern überhaupt nicht, für sie gibt es Weihnachten nicht. Weihnachten hat eigentlich nur eine Bedeutung unter den Christen, besonders unter den Katholiken. Neben den Orthodoxen Christen gibt es eine kleine Anzahl von ihnen in Kasachstan.

Trotzdem kennen die Menschen hier die weihnachtlichen Traditionen und wissen, wie schön es ist, sie zu feiern. Besonders durch die Globalisierung, durch westliche Filme, weihnachtliche Werbung und weihnachtliche Musik, kennt jeder die Weihnachtssymbole. In Kasachstan gibt es, zumindest in den großen Städten, Weihnachtsmärkte, Aufführungen in Schulen oder Kindergärten sowie Weihnachtskränze an den Türen. Nicht zu überhören sind auch international bekannte Lieder wie „We Wish You a Merry Christmas“, „Jingle Bells“, „Last Christmas“ und viele andere weihnachtliche Popsongs.

Das stärkste Gefühl eines „Weihnachtsmärchens“ vermitteln Filme, wie die Komödie „Kevin – Allein zu Haus“, „Liebe braucht keine Ferien“ und so weiter. Man kann diese Liste der seichten Weihnachtsunterhaltung endlos weiterführen. In Kasachstan sind solche Filme, wie vielleicht überall in der Welt, vor allem unter Jugendlichen beliebt.

Viele von ihnen wünschen sich, ihre Weihnachtsferien in Europa oder Amerika zu verbringen, um die echte Weihnachtsstimmung unmittelbar zu fühlen. Weihnachten gibt es nicht nur als religiöses, sondern auch als globales Fest.

In Kasachstan feiert man, vor allem das anbrechende neue Jahr. Die Traditionen sind hierbei eher eine Mischung aus westeuropäischen und slawischen Tendenzen. Ebenso gibt es Traditionen, die aus der Sowjetzeit erhalten geblieben sind: Zum Beispiel muss zur Neujahrsfeier ein bestimmter Salat, namens „Olivier“, auf den Tisch. Diese Speise ähnelt Nudelsalat mit Mayonnaise.

Er ist bekannt aus dem Film „Ironie des Schicksals“, einem sowjetischen Film, der jedes Jahr zu Neujahr gezeigt wird. Es werden auch festliche Lieder gesungen vom „Väterchen Frost“, das mit seiner Enkelin, dem „Schneemädchen“meist die Familien besucht.

Obwohl das Weihnachtsfest nach Kasachstan „importiert“ wurde, fühle ich eine nahezu echte Weihnachtsstimmung in mir. Als Mitarbeiterin des Goethe-Instituts Almaty wurden wir zu einer eigenen Weihnachtsfeier eingeladen. Dort versprürte ich wirklich ein Gefühl von einem Weihnachtsmärchen, ähnlich wie es in den Filmen vermittelt wird.

Die freundliche Atmosphäre, ein Weihnachtsquiz, Weihnachtslegenden und eine Geschenkelotterie machten dieses Gefühl perfekt. „Ganz wie in Deutschland, dort wir machen wir auch immer eine Lotterie unter Kollegen bei Weihnachtsfeiern“, sagte ein Freund von mir aus Berlin, mit dem ich zusammen ein Geschenk für die Feier besorgte.

Aber in Kasachstan zu sein und einen Feiertag ohne kasachische Traditionen zu begehen, ist unmöglich. Talentierte Kinder von Goethe-Instituts-Mitarbeitern haben kasachische Tänze zu nationaler Musik, gespielt auf dem traditionellen kasachischen Instrument Dombra, dargeboten. Ebenso wurden Gedichte in kasachischer und deutscher Sprache rezitiert. Ein reich gedeckter Tisch am Ende der Feier und Weihnachtslieder im Hintergrund verstärkten das angenehme, feierliche Gefühl. Dieses Gefühl war so stark, dass ich mich während der ganzen folgenden Woche an die Weihnachtsfeier erinnert habe und dabei dachte: „Ich befand mich in einem Weihnachtsmärchen, genauso wie eine Heldin in einem Weihnachtsfilm“.

Von Nurgul Zhazykbayeva

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