Der 21-jährige Praktikant Friedemann Schreiter aus Dresden ist noch nicht lange in Kasachstan. Mit ihm sprach Alexej Bokow aus Rudny bei Kostanay. Der Deutsche spricht über die Lage der Frauen in der Gesellschaft, über die Familienpflichten und über seinen heimlichen Wunsch.

Alexej Bokow ist 19 Jahre alt und studiert am Staatlichen Pädagogischen Institut Kostanai in Kasachstan Deutsch und Englisch. „Durch das Seminar habe ich vor allem die Besonderheiten des Interviews kennengelernt.“

Herr Schreiter, welche Unterschiede haben Sie zwischen dem Leben der Frauen in Kasachstan im Vergleich zu Deutschland bemerkt?

Das ist eine schwere Frage. Ich kenne die Situation der Frauen in Deutschland, aber hier in Kasachstan bin ich erst seit vier Wochen. In Almaty wohne ich nicht bei Einheimischen, deswegen habe ich keinen ständigen Kontakt zu Frauen in Kasachstan. Doch ich habe ein paar Mal davon gelesen, dass die Frauen in Kasachstan weniger Freiheit haben als die deutschen. Das heisst, hier gibt es noch ein viel traditionelleres Rollenbild. Was das Aussehen betrifft, so sind die Frauen in Almaty meiner ersten Ansicht nach ein bisschen weiblicher, als in Deutschland. Sie sind groß, schlank, schick, schrill geschminkt. Jedoch sind einige ganz schön hochnäsig. Aber das hat man wohl überall.

Glauben Sie, dass Frauen und Männer überhaupt gleiche Rechte und Pflichten haben sollten?

Alle müssen die gleichen Möglichkeiten haben, und jeder kann machen, was er will. Egal, ob man ein Mann oder eine Frau ist, man sollte sich frei entscheiden können, das zu tun, was man gern möchte.

Wie finden Sie die Frauenemanzipationsbewegung?

Ich finde das gut! Aber man darf nicht vergessen, dass die Frau anders ist als der Mann. Männer und Frauen werden immer unterschiedlich sein. Wenn manche behaupten, dass alle gleich sind, dann finde ich das nicht richtig. Jedoch schließen ja gleiche Rechte und Möglichkeiten für alle die Gegensätzlichkeit nicht aus.

Ist die Frauenemanzipationsbewegung in Deutschland noch aktuell?


Ein großer Teil dieser Bewegung ist heute Vergangenheit in Deutschland. Der stärkste Emanzipationsschub ist vorbei, denke ich. Aber auch heute kommen immer wieder Fragen auf, die diskutiert werden: Familie mit Kindern oder nur Karriere; welche Pflichten haben die Familienmitglieder, was soll jeder im Haushalt machen, usw. Es gibt also immer wieder Punkte, an denen die Diskussion von vorn beginnt.

Was meinen Sie, gibt es spezielle Männer- bzw. Frauentätigkeiten in der Haushaltsführung?

Es gibt sicherlich in der Masse einige Aufgaben, die traditionell eher von Frauen oder Männern gemacht werden. Das stammt vielleicht noch aus uralten Zeiten, als der Mann Jäger war und Frauen den Haushalt in der Höhle geführt haben. Aber unsere Gesellschaft heute ist eine andere. Sie verändert sich unheimlich intensiv und viele traditionelle Muster verlieren oder haben ihre Gültigkeit verloren. Ich meine, dass jeder alles kann, wenn er nur will.

Wie wollen Sie in Ihrem Familienleben die Haushaltspflichten mit Ihrer Frau aufteilen?

Ich weiß noch nicht genau. Ich habe im Moment keine Freundin und noch keinen Plan für mein künftiges Familienleben. Aber mir ist klar, dass ich im Haushalt helfen werde.

Wären Sie gern für einen Tag eine Frau?

Ich würde das sehr gern ausprobieren, um mal zu schauen, wie die Männer auf mich reagieren. Das wäre eine spannende Erfahrung für mich, aber ich würde unbedingt eine hübsche Frau sein wollen.

Herr Schreiter, vielen Dank für das Gespräch.

24/08/07

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