Seit Februar 2006 arbeitet Martin Fluch als Deutschlehrer am Gymnasium Nr. 18 im kirgisischen Osch. In diesem Jahr nutzte er seine Sommerferien, um sich in eisige Höhen vorzuwagen. Der Deutsch- und Sportlehrer bestieg den zweithöchsten Gipfel des Pamir, den 7.134 Meter hohen Pik Lenin. Über seinen erfolgreichen Aufstieg sprach der 47-Jährige mit der DAZ.

/Foto: privat/

Wie entstand die Idee zu dieser Expedition?
Erstens wollte ich den Pik Lenin schon sehr lange besteigen. Im Jahr 1991 habe ich den höchsten Berg Südamerikas, den Aconcagua in Argentinien, allein bestiegen. Er ist 6.958 Meter hoch, also nicht ganz 7.000 Meter. Seit zweieinhalb Jahren arbeite ich nun in Kirgisistan, und natürlich wurde da der Pik Lenin mein neues Ziel. Ich kenne einige Bergsteiger aus der Gegend von Osch, und gemeinsam entstand die Idee, den Pik Lenin zu erklimmen. Später wurde dann klar, dass das Jahr 2008 gleichzeitig das 80. Jubiläum der Erstbesteigung ist.

Wer hat Ihnen beiden geholfen?
Wir haben das komplett allein geplant und durchgeführt. Hajot und Abdurasak, meine beiden Freunde aus Arslanbob, erledigten alle notwendigen Einkäufe und kümmerten sich um den Transport. Ich übernahm das Zeitmanagement und die Planung der Akklimatisationsphasen.

Welchen Schwierigkeiten sind Sie bei der Expedition begegnet?
Ab dem Basislager auf 4.450 Meter Höhe muss man mit einem sehr spartanischen Leben klarkommen, aber das ist normal. Schwierigkeiten bereiteten ab 5.400 Meter die dünne Luft, die extremen Temperaturen (bis zu 25 Grad unter Null) und die stürmischen Winde.

Sie haben uns auf Ihrem Computer nicht nur schöne Bilder gezeigt. Wir haben auch Fotos mit viel Müll gesehen.
Das ist leider eine traurige Tatsache. Immer mehr Bergsteiger kommen zum Pik Lenin, und kaum einer kümmert sich um die zunehmende Umweltverschmutzung. Wir drei haben Müll zusammengetragen, mit den zuständigen Tourismusorganisationen gesprochen, und zusätzlich haben wir versucht, andere Bergsteiger auf diese Missstände aufmerksam zu machen. Aber es ist trotz der traumhaften Natur sehr schwer, bei den Menschen ein Bewusstsein dafür zu entwickeln. Für uns drei wird dies aber ein Primärziel für die Zukunft sein.

Haben Sie für die Zukunft schon neue Berge oder andere Pläne im Sinn?

Also, einen großen Plan habe ich. Ich möchte von Osch nach Heidelberg mit einem echten kirgisischen Pferd reiten. Diese Strecke ist vielleicht noch schwerer zu bewältigen als ein 7.000-Meter-Berg (lacht). Zumindest dauert es viel länger.

Interview von Abduraschid Jorajew

12/09/08

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