Man muss den staatlichen Stellen Kasachstans durchaus bescheinigen, dass sie sich um die wirtschaftliche Zukunft des Landes bemühen. In der Gegenwart werden vor allem zukunftsträchtige Wirtschaftsbereiche identifiziert und eine Innovations-Infrastruktur geschaffen. Dazu werden nicht nur viele Strategiepapiere produziert und diverse Konferenzen abgehalten, sondern auch arbeitsfähige Strukturen im Beratungs- und Finanzierungsbereich aufgebaut. So weit, so richtig.

Man muss den staatlichen Stellen Kasachstans durchaus bescheinigen, dass sie sich um die wirtschaftliche Zukunft des Landes bemühen. In der Gegenwart werden vor allem zukunftsträchtige Wirtschaftsbereiche identifiziert und eine Innovations-Infrastruktur geschaffen. Dazu werden nicht nur viele Strategiepapiere produziert und diverse Konferenzen abgehalten, sondern auch arbeitsfähige Strukturen im Beratungs- und Finanzierungsbereich aufgebaut. So weit, so richtig.

In letzter Zeit jedoch verdichtet sich der Eindruck eines zu starken kampagnehaften Herangehens an die Innovationsproblematik. Da werden Konferenzen oft als Alibiveranstaltungen abgehalten, auf denen mancher zu Innovationsfragen redet, ohne wirklich etwas dazu zu sagen. Kritik an dieser offensichtlichen Art der Zeitverschwendung gibt es nicht, schließlich ist der Redner irgendein wichtiger Natschalnik, und der, so sehen es viele, weiß alles besser. In den letzten Wochen schlägt nun auch wieder die Inflation der Worthülsen zu. Keine Beratung, kein Zeitungsartikel zur Innovationsproblematik ohne das Wort „Cluster“. Unbestritten ist damit ein betriebsübergreifendes, meist informelles Zusammengehen von Unternehmen und Organisationen zur Schaffung und Nutzung gemeinsamer Innovationspotentiale gemeint. Doch zumindest sollte man fremde Begriffe bei Gebrauch auch verstehen und erklären können. Das kann bei weitem nicht jeder, der das Wort im Munde führt. Heraus kommt dann oft Unsinn, über den man eigentlich lachen müsste, wenn es nicht so traurig wäre. Nicht das möglichst oftmalige im-Munde-Führen neuer Begriffe löst das Innovationsproblem Kasachstans. Im Gegenteil: man kann durch den unqualifizierten, übertriebenen Gebrauch sogar eher Abneigung und Antihaltung erzeugen.

Sollte man gar die Clusterbildung von oben, also zwangsweise anweisen und durchsetzen wollen, kann man dieses Instrument getrost gleich ganz vergessen. Leider scheint diese Gefahr zu bestehen. Sicher sind die unternehmerischen Innovationspotentiale hierzulande meist sehr schwach. Doch ohne Eigeninitiative der Unternehmen, die letztlich das Risiko des Scheiterns tragen, wird sich praktisch nur wenig tun können. Der Staat kann sicher nachhelfen und Wissen um bewährte Organisationsformen verbreiten, er sollte dies aber sanft und nicht mit der administrativen Keule tun.

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