Journalisten sind unterschiedlich. Viele haben meist nur eine ungefähre Vorstellung von einem klassischen Journalisten, als jemandem, der Artikel für Zeitungen oder Zeitschriften schreibt oder „beim Fernsehen“ arbeitet. Diese Vorstellung ist per se nicht falsch, aber sie ist nicht vollständig. Heutzutage gibt es unzählige Plattformen, mit deren Nutzung man journalistisches Neuland betreten kann. Sogar Apps für das Mobiltelefon können, bei der richtigen Nutzung, ein Fernsehteam ersetzen. Konzeption von Videoformaten, Produktion von Social-Videos, Snapstories, Live-Videos und natürlich kreative Ideenfindung – das haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Zentralasiatischen Medienwerkstatt (ZAM) 2016 gelernt.

Für das Jubiläum ließ man sich eine Sonderausgabe der ZAM einfallen. Alumni aus den Vorjahren versammelten sich, um die neuesten Trends des Online-Journalismus zu erlernen und in die Zukunft der ZAM zu blicken. Fast eine Woche lang entdeckten die Beteiligten der diesjährigen ZAM die Fundamente der Online-Videoproduktion. In den Räumen des Goethe-Institutes stand zu Beginn Theorie, beispielhaftes Sichten aktueller journalistischer Videotendenzen und natürlich die anschließende praktische Umsetzung der eigenen Ideen in Gruppen auf dem Programm.

Es wurden insbesondere drei der derzeit aktuellsten Zweige des Internetvideos ins Visier genommen – das klassische Web-Video, das Live-Video und die Snapstory. Insgesamt fünf Gruppen machten sich an die Arbeit.

Das Snapchat-Team kommentierte interessante Orte der Stadt in Videosequenzen und nahm kurze Videoclips aus verschiedensten Winkeln Almatys Schritt für Schritt nacheinander auf. Am Ende ergab sich jeweils eine sogenannte Snapstory, dekoriert mit vielen Emoticons und Filtermasken der mobilen Applikation.

Die Gruppe Live-Videos überwand die Schüchternheit und machte Sendungen und Interviews aus den belebtesten Straßen der südlichen Metropole und auch in den Sommerkursen des Goethe-Instituts. Dabei konnten die Zuschauer live Fragen vorschlagen oder dem Drehteam direkte Handlungsanweisungen geben.

Eine der beiden Web-Videogruppen beleuchtete ein besonderes Almaty-Phänomen. Sie nahm ein Porträt über einen der vielen privaten Taxifahrer auf und fügte es zu einer unterhaltsamen und informativen Geschichte zusammen. Eine weitere Videogruppe hatte die Idee, eine Reportage über die diesjährige ZAM und ihren Arbeitsprozess zu drehen – mit Blick auf den Medienpartner Deutsche Allgemeine Zeitung.

Eine weitere Gruppe beschäftigte sich mit der Zukunft der ZAM und der Entwicklung einer umfassenden Webpräsenz für sie, sammelte Ideen zu einem Logo, führte Umfragen unter den Teilnehmern durch und entwickelte auf dieser Grundlage eine Art Rohbau für eine mögliche Umsetzung der Webplattform. Dank dieser wichtigen Problemanalyse der jetzigen Webpräsenz, der Konzeptschritte und Informationen fällt die geplante Umgestaltung der Webseite durch einen professionellen Webdesigner umso leichter.

Alle Teilnehmer waren überaus engagiert und in den Teams herrschte eine freundschaftliche und ehrgeizige Arbeitsatmosphäre. Auch während der Präsentation der Ergebnisse kam man nicht umhin, die Begeisterung der Teilnehmer für die neu erlernten Thematiken zu spüren. Auch die Organisatoren und Referenten überzeugten die Teilnehmer mit ihren direkten Lehrmethoden, lebendigen Beispielen, steter Hilfsbereitschaft und flachen Hierarchien, die das gleichberechtigte Gemeinschaftsgefühl der Alumni-ZAM unterstrich.

Bei der abschließenden Präsentation konnten die Teilnehmer und einige Gäste alle Ergebnisse der Woche begutachten. Die Konzeptionen und Videoarbeiten werden bald im Web der DAZ zu sehen sein.

Bis zum nächsten Jahr!

Alissa Tschikmakowa

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