Kasachische Ornamentik als Weihnachtsschmuck – Am 20. November erlebten die Besucher der Ausstellung „Weltsichten“ im Kunstgebäude am Schlossplatz ein Jurtenfest mit Aktionen und kasachischem Dombra-Spiel. Veranstaltet wurde das Jurtenfest auf Initiative des Linden-Museums – des Staatlichen Museums für Völkerkunde in Stuttgart.

/Bild: Ruchsara Dschasybajewa. ‚Auch die Kleinsten basteln Weihnachtsschmuck.’/

Neben dem materiellen Kulturerbe Kasachstans, das sich vor allem in einer gemütlichen Jurte zeigt, erklang auch bezaubernde kasachische Musik auf dem nationalen kasachischen Musikinstrument – der Dombra. Und dies ganz weit von Kasachstan entfernt – in Deutschland, Europa. Die Veranstaltung erhielt ein besonderes Kolorit durch kasachische Musik, gespielt von Alija Ablajewa und von Kairat Kaipolla. Der Jurtentag ermöglichte den Besuchern auf der Ausstellung „Weltsichten – Blick über den Tellerrand“, sich mit der Geschichte Kasachstans näher vertraut zu machen.

Zahlreiche Aktionen rundeten den Tag ab: Kinder hatten die Möglichkeit, selbst zu filzen und ihre Kreationen nach Hause mitzunehmen. Schaf und Ziegenwolle ist der Rohstoff, aus dem Kasachen wichtige Gebrauchsgüter herstellten: Teppiche, Kopfbedeckungen, Spielsachen und Talismane gehören dazu.

Die Kinder bastelten außerdem schöne kasachische Ornamente für Weihnachten. Auf diese Weise wurden zwei unterschiedliche Kulturen verbunden: Weinachten und Schmuck aus Zentralasien – kasachische Ornamentik. Ornamentik spielte bei den Kasachen traditionell eine wichtige Rolle. „Mujs“ – „Widderhorn“ ist das Ausgangsmuster für alle anderen Hornmotive. Ein Ornament (von lat: ornare = „schmücken“, „zieren“) ist ein sich meist wiederholendes, oft abstraktes oder abstrahiertes Muster. Auf den nationalen Trachten der Kasachen finden sich mannigfaltige Beispiele: Farbenpracht und reiche Verzierung mit Fellborten, gestickten oder aus Filz und Leder applizierten Ornamenten. Hierbei überwiegen Tiermotive, Blütenornamentik und Pflanzenmotive. Heutzutage sind mehr als 240 verschiedene Arten der kasachischen Ornamentik beschrieben. Manche Kinder bemalten auch unterschiedliche kasachische Kopfbedeckungen. Eine kasachische Braut trägt als Kopfbedeckung eine Saukele, einen hohen Hut mit oder ohne Federquaste. Ihre Ausrichtung in die Höhe soll die Reinheit der Braut symbolisieren. Die Kinder hatten viel Spaß beim Schmücken der Saukele. Und schließlich hörten die Besucher „Geschichten aus der Jurte“ von Uschi Erlewein.

„Man riecht die Steppe, man spürt die Weite, wenn Uschi Erlewein unterm runden Himmelsloch der Jurte ihre Zuhörer auf eine poetische Erzählreise nach Zentralasien mitnimmt…“ – so die Ankündigung, die am Jurtentag für viele Besucher erlebbar wurde.
Zweifellos fördert die Durchführung derartiger Veranstaltungen und Aktionen den Kenntnisstand der deutschen Bevölkerung im Hinblick auf Kasachstan mit seinem einzigartigen Kulturerbe.

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