Im Rahmen der Deutschen Woche in Almaty findet zum vierten Mal das Deutsch-Kasachische Logistik-Forum statt. In Zusammenarbeit mit dem deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung soll internationale Fachkompetenz zur Forschung, Lösungsfindung und Vernetzung in der Logistikbranche beitragen.

Wirft man einen Blick in die Tageszeitung wird man mit ziemlicher Sicherheit auch den Begriff Globalisierung finden. Diese Entwicklung beschert uns in Almaty Äpfel aus Neuseeland, Smartphones aus China und Autos, deren Komponenten in verschiedenen Teilen der Welt hergestellt wurden und die letztlich in Kasachstan zusammengebaut wurden. Auch wenn sicher nicht alle dieser Entwicklungen gutzuheißen sind, so erfreuen wir uns doch an vielen Errungenschaften dieser Globalisierung. Die Frage ist nun, wie funktioniert das? Wie kommen chinesische Produkte nach Europa und wie europäische nach Asien?

Nun, das ist auch kein Geheimnis: Alles was eine 1-2 monatige Schiffsreise verträgt, wird über den Seeweg transportiert und alles, was innerhalb weniger Tage am Ziel sein soll, per Luftfracht. Doch was ist mit jenen Dingen, für die der Seeweg zu langwierig, die Luftfracht aber zu teuer ist? Für diese bietet sich der Landweg auf der Schiene oder der Straße entlang den alten Routen der Seidenstraße an. Und diese führen zu einem großen Teil durch Kasachstan.

Somit wächst die Bedeutung Kasachstans für die Transport-Logistik zwischen Asien und Europa, und das zentralasiatische Land nimmt quasi eine Brückenfunktion ein. Andererseits entsprechen Infrastruktur, Verwaltung und vorhandene Technologie häufig noch nicht diesem Anspruch. Die Schienen erlauben keine hohen Geschwindigkeiten und oft muss der Güterzug auf einem Nebengleis warten, damit der Personenzug passieren kann. Zudem kommen noch die zwischen Asien und Europa mehrfachen Wechsel der Spurweite hinzu, die technischen Aufwand, vor allem aber Zeit kosten. Schließlich nagt auch die erforderliche Zoll-Bürokratie an der knappen Zeit und frisst so den Vorsprung der Bahn gegenüber dem Schiff Tag für Tag auf.
Daraus ergibt sich die nächste Frage: wie kann man den Transport zwischen Asien und Europa effizienter, schneller und kostengünstiger machen und natürlich möglichst umweltschonend?

Diese Frage lässt sich nicht so leicht beantworten. An ihr arbeiten Fachleute, Wissenschaftler und Praktiker der Logistikbranche Tag für Tag. Doch wie verbreitet man neue Erkenntnisse und Technologien in der Branche möglichst schnell und kostengünstig?

Zu diesem Zweck gründete die Deutsch-Kasachische Universität mit Unterstützung des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Jahr 2014 das „Forschungs– und Transferzentrum Logistik“, kurz LogCentre genannt. Hier sollen sich Unternehmen, Forschungs– und Bildungseinrichtungen der Logistikbranche vernetzen können. Zudem werden Aus– und Weiterbildung sowie Forschungs– und Beratungsdienstleistungen in der Logistik für Unternehmen und Organisationen angeboten.

In diesem Sinne wird das LogCentre der Deutsch-Kasachischen Universität in Kooperation mit Partnern aus Kasachstan und Deutschland am 8. Oktober, ab 9 Uhr das IV. Deutsch-Kasachische Logistik-Forum ausrichten. Zu dieser Fachkonferenz werden Vertreter der Wirtschaft, Forschung und Verwaltung aus Kasachstan und Deutschland erwartet.

Informationen für das LogForum sind über kegenbekov@dku.kz erhältlich.

Von Dr. Falk-Juri Knauft

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