Tourismus wird in Kasachstan von offizieller Seite gefördert. Wie ist der Stand heute, wie viele Touristen bereisten Kasachstan in den vergangenen Monaten, was ist geplant, um den Tourismus in Almaty attraktiver zu machen?

In Almaty gibt es einige nette Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel Koktobe, eine Aussichtsplattform, die bei gutem Wetter seinem Besucher einen herrlichen Blick über die Hauptstadt des Südens Kasachstans offenbart. Nicht zu vergessen sind auch der Nationalpark Ile-Alatau, die Scharyn-Canons oder die zahlreichen Stadtparks, die alle einen Besuch wert sind.

Bald gibt es neue Gondeln. | Bild: cc Dan Navill flickr

Jeder zweite Tourist besucht Almaty

Werden diese Orte überhaupt von den Touristen wahrgenommen? Dies ist für die Leiterin der Abteilung für Tourismus und Entwicklung der Stadtverwaltung Almaty, Schanar Alchimbajewa keine Frage. Sie verkündete kürzlich, dass jeder zweite Tourist, der Kasachstan besuche, auch in die südliche Hauptstadt käme. Dies berichtete die Nachrichtenagentur „Tengrinews“. Allerdings hatten die Journalisten vergessen, diese Statistik mit Zahlen zu belegen.

Das Nachrichtenportal „Zakon.kz“ versuchte sich genauer auszudrücken und berichtete in diesem Zusammenhang, dass im vergangenen Jahr 70 Prozent der Kasachstan-Touristen nach Almaty gekommen seien. Über genauere Zahlen darüber verfügt das Informationszentrum für Ecotourismus in Kasachstan, deren Sprecherin Aigul Issagulova die offiziellen Daten vorliegen.

Sie sagt, dass im vergangenen Jahr 684.110 Touristen nach Kasachstan gekommen sind. Im Jahr 2012 sind 641.302 Menschen nach Kasachstan eingereist, davon waren laut Statistik 13.938 aus Deutschland. Damit sind im vergangenen Jahr vergleichsweise 42.808 mehr Touristen nach Kasachstan gekommen.

Pläne für mehr Attraktivität

Dies soll in den nächsten Jahren mehr werden oder wenigstens auf dem gleichen Niveau bleiben, denn Tourismus soll von offizieller Seite gefördert werden. Dabei schwebt der Stadtverwaltung vor, den Touristen ein attraktives Angebot aus Wintersport und Kulturtourismus zu bieten. Dies scheint nötig. Die Tourismus–Expertin Dagmar Schreiber verrät, dass zurzeit viele Reisebüros über einen Rückgang der „Touristenströme“ klagen.

In der Regel kurze Aufenthaltsdauer

Allerdings steige die Anzahl der Business-Touristen. Die meisten kämen in den Messemonaten Mai und September. Diese Vermutung untermauern Daten zur Aufenthaltsdauer. Laut Informationszentrum für Ecotourismus bleibt jeder Tourist durchschnittlich nur drei bis vier Tage.

Auch wer auf Dienstreise ist, hat irgendwann einmal ein wenig Freizeit und möchte sich ein wenig umsehen. Darum setzt die Stadtverwaltung darauf, neue Touristenattraktionen zu schaffen und vorhandene Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel die Aussichtsplattform Koktobe attraktiver zu machen.

Kürzlich ist bekannt geworden, dass die Manager der Aussichtsplattform einen Vertrag mit einem französischen Unternehmen abgeschlossen hatten, das neue Gondeln für die Seilbahn nach Koktobe bauen soll. Eine weitere Neuigkeit sind die Exkursionsbusse, die, so berichtet „Tengrinews“, seit Neuestem für Touristen bereitstehen. Von dieser Idee ist auch die Tourismus-Expertin Dagmar Schreiber begeistert. „Allerdings stellt sich hier direkt die Frage, inwieweit ein Exkursions-Bus für Touristen attraktiv ist“, meint sie. Ihre Bedenken sind nicht unbegründet, denn werktags sind Staus auf den Straßen Almatys keine Ausnahme der Regel.

Von Dominik Vorhölter

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