Die rund 17 Tage, welche wir in Pawlodar verbrachten, vergingen wie im Flug. Zum einen waren wir in den Sprachkurs eingespannt, bereiteten vor und unterrichteten teilweise selber. Zum anderen füllten wir unsere freien Nachmittage und Abende mit Stadtbummeln, Einkaufstouren oder Aktivitäten zusammen mit den Deutschstudenten.

Es war interessant zu erfahren, wie es ist, in einem Land zu leben, in welchem man die Sprache weder sprechen, noch schreiben oder lesen kann. Am eigenen Leibe haben wir erlebt, wie anstrengend es sein kann, wenn man mit Händen und Füßen erklären muss, was man möchte. Und manchmal mangels ausreichender Sprache nicht das bekommt, was man sich wünscht. Für uns war sogar der tägliche Einkauf oder die Busfahrt in der Stadt eine Herausforderung. In der Schweiz wird in allen Bussen die nächste Station angezeigt. In Pawlodar mussten wir die Busnummer und die Umgebung der Haltestelle kennen, um nicht zu weit zu fahren.

Der Sprachkurs war für uns eine sehr wertvolle Erfahrung. Wir konnten im Bereich der Fremdsprachendidaktik viel dazulernen. Dadurch, dass wir mit den Studentinnen und Studenten nur Deutsch oder Englisch sprechen konnten, waren wir gezwungen, möglichst einfach zu sprechen und unser Verhalten während des Unterrichts an das Niveau der Jugendlichen anzupassen. Diese Erfahrung hat uns geprägt, und wir sind überzeugt, dass wir nun geduldiger und auch überlegter Fremdsprachen unterrichten als früher.

Spannend für uns war auch zu sehen, wie in Kasachstan unterrichtet wird. Wir lernten neue Methodiken, haben neue Sprachspiele kennen gelernt und können nun unseren Schülerinnen und Schülern auch über diese für uns fremde Kultur erzählen. Wir hoffen, dass auch die Lehrpersonen in den Sprachlagern von uns profitieren konnten und vielleicht einige Prinzipien, welche wir bei unserem Unterricht anwanotten, auch in ihren Unterricht einfließen lassen können.

Während unseres Aufenthalts in Kasachstan haben wir die Menschen als sehr offen und herzlich kennen gelernt. Die Kinder und Jugendlichen in den Sprachkursen kamen sehr offen und neugierig auf uns zu. Sie versuchten mit allen Mitteln, mit uns zu kommunizieren, uns kennen zu lernen und uns auch etwas von Kasachstan zu erzählen. Durch diese Bekanntschaften haben wir viel über die Kulturen in Kasachstan, aber auch deren Geschichte und heutiges Leben kennen gelernt. Das war wichtig für uns, denn vor unserer Abreise nach Kasachstan hatten wir ein völlig falsches Bild von diesem Land, welches nun durch unsere Bekanntschaften mit sehr vielen Menschen anders aussieht.

Wir waren sehr positiv überrascht, wie weit entwickelt dieses Land ist und was es der Bevölkerung alles zu bieten hat. Die Städte waren viel moderner als erwartet, und wir fühlten uns während des ganzen Aufenthalts in Pawlodar sehr wohl.

Sehr interessant war für uns die Steppe. Noch nie zuvor haben wir ein so großes Land besucht, welches so weite, unbewohnte Flächen hat. Stundenlange Busreisen, links und rechts nichts als Gras und ab und zu eine Tierherde. Das war absolut faszinierend und atemberaubend. Abschließend können wir sagen, dass unsere Reise nach Kasachstan eine Erfahrung ist, welche unser Leben mitprägen wird. Wir möchten uns bei allen bedanken, die dafür gesorgt haben, dass wir uns stets wohl gefühlt haben.

Von Manuela Noser

21/09/07

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