Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, war in Moskau zu Gast im Deutsch-Russischen Haus, im russischen Kulturministerium, der evangelisch-lutherischen Kirche sowie in zwei Moskauer Synagogen.

Zum Gedenken an den im Februar ermordeten russischen Oppositionspolitiker, Boris Nemzow, legte MdB Koschyk an der Stelle, an der Nemzow unweit des Kreml gewaltsam zu Tode, kam ein Blumengebinde nieder.

Doch die meiste Zeit widmete der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB seinen Gesprächen mit Vertretern der Selbstorganisation der Russlanddeutschen und mit russischen Regierungsvertretern.

So traf er sich im Deutsch-Russischen Haus in Moskau mit der Führungsspitze der Selbstorganisation der Russlanddeutschen, um den Stand und die Perspektiven der deutsch-russischen Regierungszusammenarbeit zugunsten der Russlanddeutschen zu beraten. Ebenfalls traf sich Koschyk dort mit Mitarbeitern der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die in der Russischen Föderation für das Bundesministerium des Innern als Mittlerorganisation für Förderprojekte zugunsten der Russlanddeutschen tätig ist. Im Deutsch-Russischen Haus in Moskau besuchte Koschyk auch die musikalisch-literarische Theateraufführung „Briefe aus der Vergangenheit in die Zukunft“, die sich mit Zeugnissen russlanddeutscher Lebensschicksale befasst, und bei der Erwin Haas, ein Künstler russlanddeutscher Herkunft, Regie führte.

Koschyk nahm zudem an der 4. Internationalen wissenschaftlich-praktischen Sprachkonferenz der Russlanddeutschen teil. Diskussionsthemen waren unter anderem die Frühförderung der deutschen Sprache, Strategien für Deutsch als Minderheitensprache, multimediale Instrumente zum Spracherwerb sowie Fragen der nationalen und sprachlichen Identität in literarischen Übersetzungen. Der Internationale Verband der Deutschen Kultur (IVDK) und das Institut für Ethnokulturelle Bildung waren Veranstalter dieser Konferenz, die mit finanzieller Unterstützung des Bundesinnenministeriums des Innern organisiert wurde.

Im Rahmen seiner Teilnahme an dieser Sprachkonferenz besuchte der Bundesbeauftragte den stellv. Kulturminister der Russischen Föderation, Alexander Schurawski im russischen Kulturministerium. Während dieser Begegnung erörterte Koschyk zusammen mit Schurawski die aktuellen Förderprojekte beider Regierungen zugunsten der Russlanddeutschen im laufenden Jahr. Auch die Frage der Durchführung der nächsten Sitzung der Deutsch-Russischen Regierungskommission für die Angelegenheiten der Russlanddeutschen wurde ausführlich diskutiert.

Ebenfalls hatte sich Bundesbeauftragter Koschyk mit dem Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland, dem aus einer russlanddeutschen Familie stammenden Theologen Dietrich Brauer, zu einem ausführlichen Gedankenaustausch getroffen. Der 32-Jahre junge evangelische Geistliche ist seit März 2011 Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche im europäischen Russland und seit September 2014 Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland. Damit ist er „Geistlicher Leiter“ des Bundes der Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Russland, in der Ukraine, in Kasachstan, Mittelasien und im Kaukasus. Koschyk traf sich mit Erzbischof Brauer in der Evangelisch-Lutherischen St. Peter und Paul-Kathedrale. Mit Brauer sprach er über das Verhältnis der Evangelisch-Lutherischen Kirche Russlands zu Staat und Gesellschaft, zur Russisch-Orthodoxen Kirche sowie über die Bedeutung des christlichen Bekenntnisses für die Identitätswahrung der Russlanddeutschen.

Koschyk war sich mit Erzbischof Brauer einig, dass neben der deutschen Sprache und Kultur gerade auch der christliche Glaube für die Russlanddeutschen ein wesentliches Identitätsmerkmal darstellt, das bewahrt werden müsse. Für die Bundesregierung nähme auch die religiöse Bindung der Russlanddeutschen einen hohen Stellenwert ein. Gleiches gelte auch für die Integration der in die Bundesrepublik Deutschland ausgesiedelten Russlanddeutschen. Bundesbeauftragter Koschyk und Erzbischof Brauer vereinbarten, ihren Gedankenaustausch in Zukunft fortzusetzen.

Koschyk besuchte in Moskau auch die jüdische Haupt-Synagoge und die Choral-Synagoge, um sich über das dortige jüdische Leben zu informieren. Während eines weiteren Treffens mit dem Deutschen Botschafter in Moskau, Rüdiger Freiherr von Fritsch und weiteren Botschaftsmitarbeitern besprach Koschyk die aktuellen Fördermaßnahmen der Bundesregierung zugunsten der Russlanddeutschen. (BMI)

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