VdG-Vorsitzender Gaida hatte zur Autorenlesung aus Koschyks Buch „Heimat-Identität-Glaube“ eingeladen

Bei der Vorstellung des Buches „Heimat-Identität-Glaube“ von Hartmut Koschyk im Januar dieses Jahres in der Ungarischen Botschaft in Berlin hatte der Vorsitzende des Verbandes deutscher Gesellschaften in Polen (VdG), Bernhard Gaida in seiner Eigenschaft als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft deutscher Minderheiten (AGDM) in der Föderation Europäischer Nationalitäten (FUEN) ein Grußwort gesprochen.

Jetzt hatte Bernhard Gaida in das wunderschöne Ambiente des Museums des Oppelner Schlesiens zu einer Autorenlesung mit Hartmut Koschyk eingeladen. Es war für den langjährigen Bundestagsabgeordnete, ehemaligen Finanzstaatssekretär und Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten gleichsam ein „Heimspiel“, ist Oppeln doch die Heimatstadt von Koschyks Mutter: Aus der Gemeinde Simsdorf bei Zülz in der Woiwodschaft Oppeln stammt Koschyks Vater, und bis heute leben Koschyks Verwandte in der Region.

Bernhard Gaida begrüßte Hartmut Koschyk nicht nur als langjährigen Unterstützer der deutschen Minderheit in Polen,sondern auch als „persönlichen Freund“. Er dankte der Direktorin des Museums des Oppelner Schlesiens, Frau Urszula Zajaczkowska für die Möglichkeit, diese Autorenlesung in dieser bedeutenden Kulturinstitution veranstalten zu können.Unter den Gästen der Veranstaltung konnte Bernhard Gaida u.a. die deutsche Konsulin Birgit Fisel-Roesle, seinen Vorgänger als VdG-Vorsitzenden Heinrich Kroll, die Vorsitzenden der Sozialkulturellen Gesellschaften im Oppelner Schlesien, Rafal Bartek und der Woiwodschaft Schlesien, Martin Lippa sowie Repräsentanten der Röm.-Katholischen und Evang.-Lutherischen Kirche begrüßen.

Musikalisch wurde die Lesung durch die aus der deutschen Minderheit stammende junge Geigen-Virtuosin Martyna Magosz mit zwei Kompositionen von Johann Sebastian Bach sehr stimmungsvoll eingeleitet.

Die Moderation des Abends lag in den Händen von Dr. Magdalena Lemańczyk, Soziologin aus Danzig und Regionalkoordinatorin des VdG für Nordpolen, die sich sehr fundiert auf dem wissenschaftlichen Sektor mit der deutschen Minderheit beschäftigt hat. Frau Dr. Lemańczyk stellte die Publikation Koschyks vor und hat diese in einer bedeutenden Publikation der Polnischen Akademie der Wissenschaften auch ausführlich besprochen.

Magdalena Lemańczyk verstand es, Hartmut Koschyk für sehr persönliche Bekenntnisse im Zusammenhang mit der Entstehung seines Buches zu gewinnen, aber auch interessante Erinnerungen im Rahmen seiner jahrzehntelangen Verbundenheit mit der deutschen Minderheit in Polen wachzurufen, die 1989 in seiner damaligen Funktion als Generalsekretär des Bundes der Vertriebenen begonnen hatte.

Koschyk sprach sich im Rahmen des Interviews mit Dr. Lemańczyk auch entschieden für weitere Anstrengungen der deutschen Bundesregierung und der polnischen Regierung für die Wahrung und Weiterentwicklung der muttersprachlichen und kulturellen Identität der deutschen Minderheit in Polen aus. Man dürfe sich auf dem gegenwärtigen Stand nicht ausruhen, so Koschyk, sondern müsse durch beide Regierungen noch erhebliche Anstrengungen unternehmen, um die Existenz der deutschen Minderheit in Polen auf Dauer zu sichern.

In Deutschland, so Koschyk, müssten es Politik und Gesellschaft noch viel stärker bewusst machen, dass „die deutschen Minderheiten in Europa und den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion untrennbar zur deutschen Kulturnation gehören“. Für ihre Zugehörigkeit zur deutschen Kulturnation hätten die deutschen Minderheiten nach dem 2. Weltkrieg aufgrund der NS-Verbrechen unsägliches Leid erfahren und trotzdem an ihrer schicksalhaften Verbundenheit mit Deutschland festgehalten.

Dies begründe eine besondere politische, rechtliche und moralische Verpflichtung Deutschlands gegenüber den deutschen Minderheiten. Koschyk würdigte auch die tiefe Verankerung der deutschen Minderheiten im christlichen Glauben, der ein wesentlicher Grundpfeiler ihrer Identität sei.

Über die Autorenlesung von Hartmut Koschyk aus seinem Buch „Heimat-Identität-Glaube“ berichteten auch die lokalen Medien sehr intensiv. Zum Abschluss der Veranstaltung dankte Bernhard Gaida den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des VdG-Büros, insbesondere Monika Wittek und Maria Neumann, die kurz nach dem sehr erfolgreichen Kulturfestival der deutschen Minderheit in Polen in Breslau diese Autorenlesung mit Hartmut Koschyk hervorragend vorbereitet und durchgeführt hatten.

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