Landesbeauftragte begrüßt Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft Schlesien Stephan Rauhut und Delegierte beim Bürgermeister-Empfang im Stadtschloss Fulda.

Anlässlich der Bundesdelegiertenversammlung der Landsmannschaft der Schlesier unter ihrem Bundesvorsitzenden Stephan Rauhut in Fulda gab Bürgermeister Dag Wehner für die aus ganz Deutschland angereisten Gäste einen Empfang im festlichen Gobelin-Zimmer des Stadtschlosses Fulda.

Bürgermeister Wehner hieß die Mitglieder des Bundesvorstandes sowie erschienene Fuldaer mit familiärem Bezug zu Schlesien in der Barockstadt herzlich willkommen. Er gab den Gästen einen Einblick in die reiche Historie und die soziale und wirtschaftliche Lage der Stadt und zeigte sich erfreut, dass die Landsmannschaft Schlesien Fulda zu ihrem Tagungsstandort gewählt habe.

Im Rahmen des Empfangs begrüßte die Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Margarete Ziegler-Raschdorf die Gäste bei ihrer erstmaligen Tagung im Bundesland Hessen. Sie überbrachte die Grüße des Ministerpräsidenten sowie des Ministers für Soziales und Integration Stefan Grüttner und beschrieb die wichtigsten Schwerpunkte der Hessischen Politik für Heimatvertriebene. So habe Hessen seit 2014 einen landesweiten „Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation“, verleihe seit dem Jahr 2011 alle zwei Jahre den „Landespreis Flucht, Vertreibung, Eingliederung“ und habe als einziges der 16 Bundesländer die Funktion der Landesbeauftragten der Hessischen Landesregierung. Ziegler-Raschdorf erklärte: „Hessen möchte damit ein besonderes Zeichen der Anerkennung, der Wertschätzung und auch des Verstehens für das Schicksal der nach dem II. Weltkrieg aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten Heimatvertriebenen geben“. Zwischen den Vertriebenenverbänden und den Landsmannschaften bestehe eine gute und enge Zusammenarbeit, die von gegenseitiger Wertschätzung geprägt sei.

„Nach dem Zweiten Weltkrieg sind bis zum Jahre 1950 von insgesamt 14 Millionen rund 1 Million Heimatvertriebene und Flüchtlinge nach Hessen gekommen. Die größte Volksgruppe bildet mit 400.000 die Volksgruppe der Sudetendeutschen. Von insgesamt 3,5 Millionen Schlesiern, die Heimat und Eigentum aufgeben mussten, sind die Schlesier mit 200.000 die zweitgrößte Volksgruppe“, führte die Landesbeauftragte aus. Von 6 Millionen Einwohnern in Hessen haben 30 Prozent, dies entspreche 1,8 Millionen Menschen, einen Vertreibungshintergrund oder ein Aussiedlerschicksal.

Auch für die Kinder– und Enkelgeneration der Flüchtlinge und Vertriebenen gebe es viele gute Gründe, sich an die verlorene schlesische Heimat zu erinnern: Geschichte und Vergangenheit, schlesische Kultur und Bräuche und ebenso die wunderschönen schlesischen Landschaften, die auch in touristischer Hinsicht hochinteressant seien.

Der Bundesvorsitzende des Verbandes Stephan Rauhut zeigte sich im Namen der Mitglieder seiner Landsmannschaft beeindruckt von der barocken Schönheit und Ausstrahlung Fuldas und bedankte sich beim Bürgermeister mit einem Buchgeschenk und einem Korb, gefüllt mit Fläschchen der bekannten schlesischen Spirituosenspezialität „Echte Kroatzbeere“ herzlich für das freundliche Willkommen in Fulda.

Landesbeauftragte Ziegler-Raschdorf wünschte dem Bundestreffen der Schlesier mit Neuwahlen des Bundesvorstandes einen guten und erfolgreichen Verlauf in Fulda und überreichte an den Bundesvorsitzenden und Bürgermeister je ein Buchgeschenk. Ein Umtrunk bei anregenden Gesprächen mit anschließendem Rundgang durch die historischen Räume des Stadtschlosses rundete den festlichen Empfang ab. (LBHS)

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