Am 10. Juli fand in der Berliner Akademie der Künste die Eröffnung der Fotoausstellung „1989-2009: Bewegte Welt – Erzählte Welt“ statt. Die Ausstellung zu zeitgenössischer Fotografie und Videokunst aus Russland, der Ukraine, Weißrussland, Georgien, Kasachstan, Kirgistan, Usbekistan und Deutschland steht Besuchern bis zum 13. September 2009 offen. Veranstalter ist das Goethe-Institut.

/Bild: Jekaterina Janzen. ‚Wie haben die „fernöstlichen“ Nachbarn den Mauerfall im Blick gehabt?’/

„1989-2009: Bewegte Welt – Erzählte Welt“ zeigt, wie die 1989 mit dem Mauerfall einsetzenden Wandlungsprozesse in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion künstlerisch wahrgenommen und gedeutet werden. Irina Abschandadze (Georgien), Viktor An (Usbekistan), Talgat Asyrankulow (Kirgistan), Tina Bara / Alba D’Urbano (Deutschland/Italien), Christian Borchert (Deutschland), Olga Tschernyschewa (Russland), Schailo Djekschenbaew (Kirgistan), Alewtina Kakhidze (Ukraine), Wladimir Kuprijanov (Russland), Viktor Maruschtschenko (Ukraine), Erbossyn Meldibekow / Nurbossyn Oris (Kasachstan), Koka Ramischwili (Georgien), Igor Sawtschenko (Weißrussland), Oksana Schatalova (Kasachstan) stellen 16 fotografische und filmische Positionen vor, die auf sehr unterschiedliche Weise die Prozesse und Erfahrungen in sieben Ländern der ehemaligen Sowjetunion und in Deutschland reflektieren. Dabei werden vor allem vier Themen berührt: Familie, Identität, urbane Veränderungen und Politik.

Mit dem Mauerfall beschäftige sich das Goethe-Institut viel und oft, meint dessen Präsident Klaus-Dieter Lehmann. Dabei sei diese Ausstellung neben einer Theateraufführung über die Entwicklung in den 20 Jahren nach dem Mauerfall eines der zwei wichtigsten Ereignisse in der Reihe von zahlreichen Veranstaltungen zu diesem Thema. „Diese Ausstellung hat einen ganz anderen Blick, als den wir bislang gewohnt sind. Und diese sieben Staaten sind ausgewählt worden, um einen Eindruck zu verschaffen, wie sich die Dinge entwickelt haben, was daraus entstanden ist, als eine Foto- und Videoausstellung“, so Lehmann und fügt hinzu: „Der entscheidende Punkt ist natürlich, dass man hier in diesen Fotos etwas erlebt von der Isolation, von der Hoffnung, vom Aufbruch, von der Entfremdung und der enttäuschten Hoffnung“.

Nach der Eröffnung wird die Ausstellung vom Goethe-Institut in Moskau, Minsk, Kiew, Tbilissi, Taschkent, Almaty, Bischkek, St. Petersburg, Nowosibirsk und weiteren Städten präsentiert. Nach Almaty kommt sie im März 2010.

Kunst als Barometer in der Hand

Parallel zu „1989-2009: Bewegte Welt – Erzählte Welt“ zeigt die Berliner Akademie der Künste die Ausstellung „Übergangsgesellschaft. Porträts und Szenen 1980-1990“ am Pariser Platz in Berlin. Im Rahmen des Akademie-Schwerpunktes „Kunst und Revolte ’89“ sind vom 10. Juli bis zum 11. Oktober 2009 Foto- und Filmarbeiten zu sehen, die in den 80er Jahren in der DDR entstanden sind.

Zur Ausstellung erschien ein Katalog in Deutsch, Russisch und Englisch mit kurzen Werktexten der Landeskuratoren zu den jeweiligen Arbeiten sowie einführenden Essays von der Historikerin und Slawistin Barbara Christophe und der leitenden Kuratorin Jule Reuter.

„Diese Kunst ist nicht unbedingt der Wettermacher, aber ich glaube schon, dass sie Eines ist: Sie ist ein Barometer. Und wenn wir das Barometer in der Hand haben, dann kann die Kunst durchaus viel vollbringen“, so Klaus-Dieter Lehmann.

Von Jekaterina Janzen

31/07/09

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