Sejdali Erediepow über Ähnlichkeiten und Unterschiede in der Medizin in Deutschland und Usbekistan. „Mein erster Eindruck von den Deutschen könnte man mit den Worten freundlich, lächelnd, offen und aufmerksam beschreiben“, erzählt Sejdali Erediepow aus Taschkent von seinen ersten Kontakten in Deutschland. Seit September absolviert er im Rahmen des Förderprogramms „CrossCulture Praktika“ des Instituts für Auslandsbeziehungen e.V. (ifa) ein Praktikum an der Helios Klinik Müllheim, einer Klinik für Urologie.

/Voll eingebunden – Sejdali Erediepow unter Kollegen am Helios-Klinikum München/

Sejdali Erediepow kann in der Klinik mitarbeiten, was auch daran liegt, dass die usbekische und deutsche Medizin, speziell im Bereich Urologie, ähnlich aufgestellt ist. Die Ausbildung für Ärzte und Spezialisten sowie die Einordnung der Krankheiten in Diagnostik und therapeutische Ansätze seien in beiden Ländern vergleichbar, erläutert er.

Bei der Ankunft an seinem Arbeitsplatz ist Sejdali Erediepow zuerst überrascht gewesen, wie es möglich ist, die Klinik perfekt sauber zu halten, wenn dort mit Straßenschuhen und Jacke ein- und ausgegangen wird. Doch: „Der Boden ist immer spiegelblank, und das Personal wechselt jeden Tag die Klinikkleidung.“ Sejdali Erediepow zeigt sich auch beeindruckt vom Verhalten des Personals. Er sieht Arzthelfer und Ärzte immer freundlich und lächelnd. Obwohl jeden Tag sehr viele Patienten behandelt werden, sei man dort trotzdem jederzeit offen für ein Gespräch.

„Bei Gesprächen mit meinem Praktikumsbetreuer kommen wir immer wieder zu dem gemeinsamen Schluss, dass wir die gleichen Ziele haben, aber unterschiedliche Instrumente, um diese zu erreichen.” Moderne Medizin kann nicht immer Menschen retten, aber ihr Leben verlängern, bewertet Erediepow die unterschiedlichen Instrumente. Dass in Deutschland jeder das Recht hat, von einem Arzt behandelt zu werden, beeindruckt ihn jedoch stark. “Jeder in Deutschland, ob es die Kanzlerin ist oder ein Bettler, bekommt im Krankheitsfall Medikamente, ärztliche Untersuchung und Operationen.”

Dazu käme, dass die Notfallmedizin auf einem sehr hohen Niveau sei und das medizinische Personal sehr gute menschliche Qualitäten habe.“Es gibt mir ein gutes Gefühl zu sehen, dass die Ärzte, die in diesem Land die Operationen durchführen, viel Einfühlungsvermögen haben.” Er wünsche sich, so Sejdali Erediepow, den Patienten in Usbekistan, denen die Ärzte manchmal mit Schulterzucken begegnen, dies alles zeigen zu können.

Der schöne Schwarzwald

Die urologische Klinik in Müllheim, in der Sejdali Erediepow noch bis Ende November arbeitet, ist am Rande des Schwarzwalds gelegen, der seinen Namen wegen seiner vielen dunklen Nadelbäume trägt und ein beliebtes Urlaubsziel ist. Müllheim sei ein kleines Paradies, eine ruhige und sehr gemütliche Stadt, schwärmt der neu Hinzugezogene. „Die ruhige und normale Lebensweise der Stadt erlaubt es einem, sich ausschließlich auf das Lernen und Arbeiten zu konzentrieren.“

Von Sejdali Erediepow

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