Den weiten Blick über die Steppe wird er bald nicht mehr genießen können: Knapp drei Jahre leitete Timo Bauer-Savage die Bereiche Rechts- und Konsularwesen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Kultur an der deutschen Botschaft in Astana. Nun warten auf den Juristen neue Aufgaben in Genf als politischer Referent an der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen.

/Bild: privat./

Herr Bauer-Savage, mit welchen Erwartungen haben Sie ihre Stelle in Kasachstan angetreten?

Kasachstan war, abgesehen von einer dreimonatigen Stage als Rechtsreferendar an der Botschaft Kigali (Ruanda) mein erster „richtiger“ Auslandsposten im diplomatischen Dienst. Nach über zehn Jahren Ausbildung und Studium konnte ich es kaum erwarten, endlich in der Praxis tätig zu sein.

Was waren die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?

Ich leitete die Bereiche Rechts- und Konsularwesen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Kultur an der Botschaft Astana. Den Großteil meiner Arbeitszeit habe ich mit der Vorbereitung und Organisation des Jahres „Deutschland in Kasachstan 2010“ verbracht, das die Botschaft gemeinsam mit dem Generalkonsulat Almaty, dem Goethe-Institut Almaty und vielen weiteren in Kasachstan tätigen deutschen Mittlerorganisationen durchführt.

Worin werden sich die Aufgaben bei Ihrer neuen Stelle unterscheiden?

In Genf werde ich als politischer Referent an der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen eingesetzt. In erster Linie werde ich für den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen zuständig sein. Es ist also nicht nur geographisch ein neuer Posten, sondern auch inhaltlich.

Was werden Sie bei Ihrer neuen Tätigkeit in Genf vermissen?

Den weiten Blick über die Steppe und die Konzerte der Band „Die Toten Hosen“ in Astana und Almaty im September 2010.

Was haben Sie außer der Hauptstadt vom Land gesehen?

kasachstan_29_10_2.jpgNach Almaty bin ich regelmäßig dienstlich gereist, da hier die Planungsrunden für „Deutschland in Kasachstan 2010“ stattfanden. Aber auch im Norden habe ich einige Dienstreisen unternommen: Ust-Kamenogorsk, Semej und Pawlodar während einer Konsularreise im Oktober 2008; Kokschetau, Petropawlowsk und Kostanai im Oktober 2009, um eine Ausstellung zum 20. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer zu eröffnen.

Privat war ich einige Male in Borowoje, am Tengis-See, in Karaganda, am Sharyn-Canyon und an den Kolsai-Seen. Einen für Mai 2010 geplanten Trip nach Shymkent, Turkestan und an den Aral-See mussten meine Frau und ich leider absagen. Ich hoffe, dass wir diese Reise, auf die wir uns sehr gefreut hatten, bei Gelegenheit nachholen werden.

 

Was lassen Sie sich von Ihren Freunden aus Deutschland am liebsten ins Ausland mitbringen?

Aktuelle deutsche Zeitungen.

Wie beschreiben Sie Kasachstan in drei Worten?

Ein beeindruckendes Land!

Was fasziniert Sie besonders an Ihrer diplomatischen Arbeit?

Die Vielseitigkeit der Arbeit und der Kontakt mit Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen.

Was wäre Ihr Traumposten, den Sie gerne erreichen möchten?

Ich würde gerne einmal an der deutschen Botschaft in Neuseeland arbeiten.

Interview: Christine Karmann

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Timo Bauer-Savage geb. 1976 in Leverkusen, Abitur und Zivildienst in Leverkusen, Jurastudium in Münster, Masterstudium am Trinity College Dublin, Promotion zum Dr. jur. in Münster, Rechtsreferendariat in Köln, Eintritt in den diplomatischen Dienst 2006, seit 2008 in Kasachstan, verheiratet mit einer Australierin, zwei Töchter.

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