Ethnokulturelles Programm 10 Jahre auf Sendung

Kasachstan hat in dieser Woche den 27. Jahrestag seiner Unabhängigkeit von der Sowjetunion gefeiert. Seitdem hat das Land einiges durchlebt: die wirtschaftlich schwierigen 90er Jahre, der Aufschwung in den 2000ern, das Auftreten auf der internationalen Bühne als Organisator von Großveranstaltungen, aber auch als Vermittler in Konflikten, wie dem Syrienkrieg. Gewaltsame Konflikte sind innerhalb des Landes – anders als in den zentralasiatischen Nachbarstaaten – ausgeblieben. Die Bedeutung Kasachstans als multinationaler und friedlicher Staat wird auch Staatspräsident Nursultan Nasarbajew, der das Land seit 1991 regiert, immer wieder betont.

Teil dieser Strategie ist auch der staatliche Fernsehsender „Qazaqstan“. Schon seit 1958 wird der Kanal auf Kasachisch ausgestrahlt. Daneben wurden aber auch in den 80er und 90er Jahren Sendungen auf Uigurisch, Deutsch und Koreanisch gesendet. Sie zeigten Kultur, Bräuche und Traditionen. 2008 wurden die fremdsprachigen Redaktionen zu dem russisch-kasachischsprachigen Projekt „Mein Kasachstan“ zusammengefasst. Es sollte die Strukturen des Senders und das Bild der Versammlung des Volkes Kasachstans stärken.

Heute arbeiten acht Personen bei „Mein Kasachstan“. Jeder von ihnen hat eine spezielle Ausbildung im Bereich des Ethnojournalismus, langjährige Erfahrung in verschiedenen nationalen Medien und spricht mindestens drei Sprachen. Um jedoch die speziellen Probleme der Minderheiten in Kasachstan zu verstehen, braucht es mehr.

Die Idee zu „Mein Kasachstan“ kam vor zehn Jahren von Produzentin und Leiterin des Projekts Ella Zoi, Chefredakteurin Gulmira Schandybajewa und Moderatorin Aida Pachirdinowa. „Ich glaube, dass unser Programm wirklich benötigt wird. Wir erzählen die Geschichten von einfachen Kasachstanern, die in der Wirtschaft oder im Kulturbereich arbeiten, und die zur Völkerverständigung beitragen. Die Sendung besteht immer aus fünf Beiträgen über Vertreter verschiedener Nationalitäten. Es gibt nie Wiederholungen. Ich glaube, dass wir das Jahrzehnt würdigen können“, erzählt Zoi.

Die Vorsitzenden der koreanischen, deutschen und uighurischen Minderheitenverbände haben die Entscheidung des internationalen Trios unterstützt. Erstmalig ausgestrahlt wurde die Sendung am

4. September 2008. „Die Zeit vergeht, alles ändert sich, auch die Politik. In diesem Jahr können wir auf zehn Jahre ‚Mein Kasachstan‘ schauen. Wir stimmten damals der Entscheidung zu, alle drei Programme zusammenzulegen, weil es uns notwendig erschien. Die Sendung hat begonnen, das Leben der Minderheiten näher zu beleuchten. Ich freue mich jede Woche auf diese 30 Minuten!“, blickt Achmetschan Schardinow, Ehrenvorsitzender des Republikanischen Kulturzentrums der Uiguren in Kasachstan, zurück.

Jerali Tugschanow, Akim der Region Mangystau: „Um in diesem Bereich erfolgreich zu sein, braucht es nicht nur Hingabe, sondern auch Professionalität. Man muss wissen, was man tut. Es ist nicht nur ein Jahrzehnt, über das wir hier sprechen, sondern ein Teil der Geschichte unseres Landes. Es brauchte einen innovativen Ansatz damals. Ich bin noch immer überrascht, wie erfolgreich die Sendung ist, und gratuliere dem gesamten Team. Man sieht nicht alle von ihnen, viele sind hinter den Kulissen tätig, aber alle haben viel Arbeit investiert.“

In den zehn Jahren auf Sendung hat das Projekt seine Relevanz unter Beweis gestellt. Die Verdienste der Journalisten wurden auf hoher staatlicher Ebene anerkannt, das Programm hat bereits zahlreiche Preise gewonnen. Der Präsident, die Minderheitenverbände und die Medien arbeiten zusammen – für ein friedliches Kasachstan.

Aus dem Russischen gekürzt und übersetzt: Othmara Glas

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