Die Assoziation der Jugend- und Kinderorganisationen (AMIDO) aus Ust-Kamenogorsk macht verstärkt auf sich aufmerksam – mit eigenwilligen Aktionen

Da brennt doch ein Haufen Zigaretten, werden Passanten gesagt haben, als am vergangenen Sonntagvormittag (25. April) auf der Uferpromende am Irtysch in Ust-Kamenogorsk ein recht eigenwilliger, dafür sehr publikumswirksamer Abschluss der diesjährigen „Frühlingswoche der Güte“ inszeniert wurde.

Der internationale UNO-Tag der Freiwilligen dient seit 2003 als Anlass für die stadt-, gebiets- und republikweiten Aktionen, die auf eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit und der Politik für Themen von Jugendlichen abzielen. Der Geburtstag Wladimir Lenins am 22. April ist dann in „alter Subbotnik-Tradition“ zusätzlicher Grund, um auf die Straße zu gehen und Aufmerksamkeit zu erlangen.

In diesem Jahr waren die Freiwilligen in Ust-Kamenogorsk unterwegs und tauschten die Zeitung „Der Jugendklub“ gegen Zigaretten ein. Der innerhalb eines Donnerstags zusammengesammelte „Nikotin-Haufen“ wurde schließlich als Krönung der Bemühungen um eine gesundere Lebensweise gerade von Jugendlichen verbrannt. Die etwa sechzig Anwesenden klatschten Beifall und waren kurz vorher noch selbst geehrt worden. Die AMIDO (Assoziation der Jugend- und Kinderorganisationen) lud zur Auswertungsveranstaltung ein und zeichnete mit Urkunden die beteiligten Initiativgruppen, Jugendorganisationen und Vereinigungen aus. Insgesamt gibt es im Gebiet Ostkasachstan 170 davon.

Zum Beispiel kümmert sich das „Herz der Mütter“ um straffällige Drogenabhängige, veranstalten die Scouts Wanderungen und Naturlager, koordinieren Jugend- und Hofklubs die Freizeitangebote in den Stadtteilen; die Partei OTAN fördert Jugendinitiativen, es arbeitet ein Koordinationsrat für Jugendliche in Mittelschuleinrichtungen etc.

AMIDO, 2002 gegründet als NGO und gesellschaftliche Vereinigung, ist Mitglied im Jugendkongress Kasachstans. Das Ziel besteht nach den Worten von Leiterin Olga Bobryschewa in der Verbesserung der Lebenssituation Jugendlicher nach dem Prinzip “nicht das Fischlein, sondern die Angel gebe ich dir“. Die Biologin, die eine Lehrtätigkeit an der Universität wegen ihres ausgeprägten „Hanges zur gesellschaftlichen Arbeit“ aufgab, erklärt: „Wir wollen nicht die Fertigware an Jugendliche weiterreichen, sondern sie das Angeln lehren, also Anstöße geben für eine selbstbestimmte Jugendarbeit.“

Der AMIDO-Jugend-Sozialdienst ist verstärkt auch in den ländlichen Regionen tätig. Die Aktivisten aus dem achtköpfigen AMIDO-Gremium halten Seminare und Schulungen ab, organisieren Begegnungen zur Freizeitarbeit, Projektentwicklung und zur Zusammenarbeit mit staatlichen Strukturen.

Zu einer Winteraktion 2003 trommelte AMIDO am Tag der Unabhängigkeit Leute zusammen. „Da gingen bei –37 Grad Celsius doch wirklich 5.000 junge Leute auf die Straße“, erzählt Olga noch heute mit einem Staunen in der Stimme. „Die damalige Sorge der Eltern, wir würden die Gesundheit unserer Mitstreiter riskieren, haben wir beachtet, seitdem bildet AMIDO seinen eigenen Block im Demonstrationszug zum 1. Mai.“

Die sieben bis neun aktiven Filialen (von 19 Kreisen des Gebietes Ostkasachstan) richten ihr Hauptaugenmerk auf das Engagement zur Drogenprävention, Gesundheitserziehung und Ökologiebildung. Außerdem soll das Zusammenwirken zwischen den verschiedenen Jugendgruppen verbessert werden. Die aktuellen Entwicklungen bestätigen den eingeschlagenen Weg. So nahm die zahlenmäßige Beteiligung an der Frühlingsaktion rasant zu: waren es im vorherigen Jahr noch sieben teilnehmende Organisationen, so entsandten in diesem Jahr etwa 20 Organisationen ihre Freiwilligen. 247 junge Leute taten für über 1.500 bedürftige Menschen „etwas Gutes“. Wenn ein Stundenlohn von 200 Tenge angesetzt würde, ergäben die Arbeitsleistungen aus der Aktionswoche über 720.000 Tenge. Und dies bedeutet eine Steigerung um fast 100 Prozent. Der Monat Mai beginnt für AMIDO also durchaus verheißungsvoll. Das spornt an und gibt Mut. Ihre Anstrengungen und Erfolge werden die Leute von AMIDO nicht nur bei der Maidemo unter Beweis stellen.

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