Dina Nurpeissova ist eine Exil-Kasachin und lebt in Berlin. Dort arbeitet sie als DJ und Designerin. Vor kurzem zeigte sie ihre exklusive Kunst in einer kleinen Vinothek in Almaty.

Ein paar gut gekleidete Männer und Frauen stehen auf dem Bürgersteig. Sie haben jeweils ein Weinglas in der Hand. In der Vinothek ist Rauchen verboten. Dafür herrscht hier eine entspannte Atmosphäre. An der Bar wird Weißwein oder Rotwein ausgeschenkt. Wer die Furmanow-Straße hinabgeht und kurz vor Abzweigung in die Kabanay-Batyr-Str. einfach ein paar Stufen hinabgeht, der befindet sich mitten in der Wein-Bar „Bottled“. In der Tat stehen hier sehr viele Flaschen an der Wand.

Dies ist aber nicht der einzige Schatz, der den Laden am Donnerstagabend zum Hotspot junger Almatyner Bürger macht. Eine von ihnen ist Dina Nurpeissova. Das kleine kasachische Mädchen trägt eine Hipster-Brille und steht vor einem nicht großen DJ-Mischpult. Die Exil-Kasachstanerin wohnt eigentlich in Berlin. Dorther hat sie auch die Musik für diesen Abend mitgebracht: Unter die wummernden Bässe mischt sich deutscher Gesang der angesagten Popmusik aus Berlin. Dina Nurpeissova ist nicht nur Musikerin, sondern auch Künstlerin. Sie ist Mitglied im Berliner Künstlerkollektiv Roter Klee. Zusammen mit ihren Kollegen Maria Volkhova und Sergej Dott ist schafft zeitgenössische Kunst, die sich verkaufen soll– Designerwaren also.

Einige Exemplare konnten die Wein trinkenden Gäste bewundern. „Wir von Roter Klee spielen mit Objekten der Massenkultur und machen daraus wieder besondere Objekte“, erklärt Nurpeissova und zeigt auf ein Porzellankunstwerk ihres Kollegen Dott. Es handelt sich um einen umgedrehten Kopf einer Schaufensterpuppe aus Berliner Porzellan, mit dem Hals nach oben. „Das ist nun eine Vase“, erklärt Nurpeissova das Werk ihres Kollegen. „Er wollte halt etwas Exklusives daraus machen.“ Exklusiv sind auch ihre eigenen Kreationen. Das kasachische Mädchen hat aus Berlin ihre eigene Schmuck-Kollektion mitgebracht. Der Clou: die goldenen großflächigen Anhänger waren früher einmal Bank– und Kreditkarten. „Ich habe einfach etwas Neues aus der Kreditkarte meiner Mutter gemacht“, erklärt sie. Gegenstände umfunktionieren und ihnen einen neuen Sinn geben als Luxusgut, das scheint das Programm von Roter Klee zu sein.

Dina Nurpeissova ist davon überzeugt, dass dies auch dem kasachischen Publikum gefallen wird und der Wein nicht das einzige ist, was sich an diesem Abend verkauft. Über das Potential ihrer Kollektionen ist sie fest überzeugt: „Ich glaube an das Produkt, wir haben schon in Basel ausgestellt, und ich kann mir vorstellen, unsere Sachen bald auch in Mailand auszustellen“. (DV)

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