Das Österreichische ist so manchem Deutschen ein großes Mysterium. Der Grund dafür ist nicht nur die Aussprache, sondern auch allzu oft das andersartige Vokabular. In unserer Reihe Österreichisch für Anfänger bemüht sich Rafaela Lobaza, gebürtige Österreicherin, einen Einblick in das Sammelsurium der österreichischen Wörter und Phrasen zu bieten, die einem Deutschen wohl eher unbekannt sind. Diese Woche widmen wir uns dem Wort „Marie“.

Ach, die Marie. Sie ist wohl eines jeden Wieners beste Freundin. Vor allem, wenn der Wiener wieder einmal ausgeht – mit Marie. Dann ist es allerdings auch sehr wichtig, dass ihm im Laufe des Abends die Marie nicht ausgeht.

„Wie bitte?“, denken sich jetzt vielleicht einige von euch. „Wer ist denn diese Marie?“ Die Marie ist bei uns ein Ausdruck für Geld, der hauptsächlich in Wien und Umgebung Verwendung findet.

Wovon wir das abgeleitet haben, ist nicht ganz klar. Manche vermuten aber, dass es mit dem Maria-Theresien-Taler zu tun hat: Obwohl man heutzutage diese Taler nur noch sammeln kann, wir unser Schnitzel und unsere Sachertorte mit Euro bezahlen müssen, nennen wir unser Zahlungsmittel trotzdem nach wie vor liebevoll Marie.

Ganz gleich, woher der Name nun wirklich kommt, es ist wohl offensichtlich, warum der Wiener gern und viel über seine Marie spricht – vor allem dann wenn er keine hat. Und es ist auch mehr als nur verständlich, dass viele gar nicht genug bekommen können von unserer ach-so-beliebten Marie. Deswegen kann ich euch nur wärmstens ans Herz legen: Wenn ihr euch einen neuen Job sucht, immer schauen, dass die Marie stimmt!

Rafaela Lobaza

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