Deutschland und die zentralasiatischen Staaten pflegen enge Handelsbeziehungen zueinander. In dieser Woche war eine der bisher größten Wirtschaftsdelegationen aus Deutschland in Kasachstan und Usbekistan.

Es ist eine der größten Wirtschaftsdelegationen aus Deutschland, die bisher nach Zentralasien reiste. Eine Woche lang sind rund 70 Vertreter der deutschen Wirtschaft zu Gast in Usbekistan und Kasachstan. Bis zum heutigen Freitag nehmen sie an hochrangigen Gesprächen teil.

Nach einem zweitägigen Besuch in Usbekistan kam ein Teil der Delegation am 16. Mai in Astana an. Dort fand am Abend ein Treffen des Berliner Eurasischen Klubs (BEK) statt, die der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft gemeinsam mit der kasachischen Botschaft in Berlin organisiert. Anwesend waren neben dem kasachischen Botschafter Bolat Nussupow auch der deutsche Botschafter in Kasachstan, Rolf Mafael, sowie der Parlamentsabgeordnete und Vorsitzende der Vereinigung der Deutschen Kasachstans, Albert Rau.

Kasachstan will bis 2050 zu den 30 höchstentwickelten Ländern der Erde gehören. Dazu läuft derzeit ein Privatisierungsprogramm, bei dem mehr als 200 größere aber auch kleinere Staatsbetriebe privatisiert werden sollen.

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Handel nimmt zu

„Kasachstan steht als wichtigster Markt in Zentralasien traditionell im Fokus deutscher Unternehmen“, sagt Michael Harms, Geschäftsführer des Ost-Ausschusses. Vor allem in den Bereichen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Logistik und Digitalisierung sieht er gute Kooperationsmöglichkeiten. Im vergangenen Jahr war der Handel zwischen Deutschland und Kasachstan um 23 Prozent auf rund fünf Milliarden Euro gestiegen.

Während des dreitägigen Aufenthalts in Astana standen außerdem eine Sitzung des Arbeitskreises Zentralasien und ein runder Tisch mit dem kasachischen Premierminister Bachytschan Sagintajew am Donnerstag auf dem Programm. Zudem eröffnete am 17. Mai das Astana Economic Forum. Ein Schwerpunkt wird auf dem Thema Digitalisierung und dem Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung liegen.

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Reformen machen Usbekistan attraktiv

Geleitet wird die Delegation vom Geschäftsführer des Ost-Ausschusses Michael Harms und dem Ost-Ausschuss-Sprecher des Länderkreises Zentralasien Manfred Grundke. In der usbekischen Hauptstadt Taschkent nahm die Delegation am 15. Mai unter anderem an einem Business Forum teil. Dort trafen die Delegierten auch mit den usbekischen Premierminister Abdulla Aripow. Außerdem hatte der Deutsch-Usbekische Wirtschaftsrat seine 4. Sitzung und es gab eine Besichtigung der Sonderindustriezone „Algorithm“.

Dass auch Usbekistan auf dem Plan stand, verdankt das Land seinen Reformanstrengungen. Seit der Machtübernahme durch Präsident Schawkat Mirsijojew 2016 öffnet sich Usbekistan langsam politisch wie wirtschaftlich. Reformen wie die Liberalisierung der Devisenbewirtschaftung und der Abbau bürokratischer Hürden machen Usbekistan als Investitionsstandort für deutsche Unternehmen wieder attraktiver.

Laut Weltbank gehört das Land zu den Top 10 der aktivsten Reformstaaten weltweit. „Usbekistan reformiert sich derzeit mit hohem Tempo, was von den deutschen Unternehmen einhellig positiv gesehen wird. Hier öffnet sich gerade ein chancenreicher Markt mit über 30 Millionen Einwohnern“, so Harms. (mit Material des Ost-Ausschusses)

Othmara Glas

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