Laut einer monatlichen soziologischen Befragung zum Thema: „Die Beziehung der Bevölkerung Russlands zur JUKOS-Affäre“, die vom Levada-Zentrum durchgeführt worden ist, schließen 18,5 Prozent der Befragten nicht aus, dass die russische Regierung die physische Beseitigung Chodorkowskis anordnen könnte. In Anbetracht der Tatsache, dass Chodorkowski aus der Untersuchungshaft buchstäblich verschwunden ist, halten die Soziologen auch die weitere Vergrößerung dieser Prozentzahl für möglich. Auf die Frage, wie lange Chodorkowski in Haft verbringen wird, verteilten sich die Antworten wie folgt: 19,6 Prozent sagten, das Oberste Gericht werde das Urteil mildern und das Strafmaß verringern.· 37,4 Prozent waren der Meinung, die Frist werde verringert, oder er werde amnestiert. Dass Chodorkowski neun Jahre in Haft verbringen muss, glaubten 13,8 Prozent. Immerhin 4,1 Prozent der Befragten glaubten, er werde nie freigelassen; ihm würden weitere Strafen angehängt. 27,2 Prozent beantworteten die Frage nicht. Der Prozentsatz der Leute, die als Grund für die Verfolgung Chodorkowskis politische Motive nennen, bleibt hoch: 53 Prozent der Bevölkerung sind überzeugt, daß der Prozess gegen Chodorkowski und Lebedew entweder von der Regierung oder persönlich vom Präsidenten oder seiner Umgebung eingeleitet wurde. 59 Prozent der Befragten sind außerdem überzeugt, dass die wichtigsten Gründe für den Fall Chodorkowski seine politischen Überzeugungen und die finanzielle Unterstützung der Opposition sind. Dabei rechnen die Russen damit, dass die politische Verfolgung Chodorkowskis ihn selbst als Politiker nicht zerstören wird. 33,4 Prozent der Befragten glauben, dass er nach der Freilassung eine bedeutende politische Rolle im Leben Russlands spielen werde. 33,5 Prozent der Befragten erwarten, dass die Regierung die Leute verfolgen werde, die Chodorkowski unterstützen. Bemerkenswert ist, dass die Befragten diese Meinung noch vor der Durchführung der Untersuchungsaktionen bei den Anwälten von Chodorkowski und in der Stiftung „Open Russia“ geäußert haben. Wenn die Befragung später durchgeführt worden wäre, wäre die Zahl der Befragten, die erwarten, dass die Unterstützer von Chodorkowski verfolgt werden, wohl noch wesentlich größer gewesen. Die Befragung wurde vom Analytischen Zentrum Juri Levada im Zeitraum von 16. bis 19. September 2005 in 46 Regionen und 128 Städten Russlands durchgeführt. Insgesamt wurden 1600 Menschen im Alter über 18 Jahren befragt.

(Quelle: Pressezentrum von Michail Chodorkowski, Übersetzt von Gusel Ibragimowa)

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