Das 67. Gymnasium in der Hauptstadt Astana hat das Deutsche Sprachdiplom in seinen Lehrplan aufgenommen.

Alles hier ist neu. Auch der Stadtteil, in dem sich seit vier Jahren die Schule befindet, ist neu – so neu, dass zur Schule noch keine befahrbare Straße führt. Neu seit dem Schuljahr 2013/14 ist auch der Deutschunterricht an der Schule, der die Kinder zum Deutschen Sprachdiplom (DSD) führen wird.

Die kleinen Schüler der dritten Klassen haben Spaß in der Unterrichtsstunde mit Frauke Woitsch, der Fachberaterin der deutschen Zentralstelle für das Auslandsschulwesen für die Vermittlung der deutschen Sprache in Kasachstan. Alle Kinder laufen im Kreis. Laufen, laufen, laufen und – auf ein Signal hin finden sie schnell einen Partner und sprechen ihn auf Deutsch an. Sie lachen und sprechen deutsch. Mit Bewegung geht alles viel besser und das Lernen macht doppelt Spaß.

Am Ende dieser Stunde kann jedes Kind ein kurzes Gespräch in deutscher Sprache führen. Heute am Nachmittag sind das 67 Schüler, aufgeteilt in drei Klassen.

Mit dem 67. Gymnasium in Astana sind es seit diesem Jahr acht Schulen in Kasachstan, deren Schüler das Ziel haben, das Deutsche Sprachdiplom zu erwerben. Dabei handelt es sich um eine weltweit anerkannte und standardisierte Sprachprüfung, die sich am Europäischen Referenzrahmen orientiert.

In den Unterrichtsstunden werden aus Deutschland finanzierte Lehrmittel einschließlich deutschsprachiger Lehrbücher genutzt, um die Sprache sowie ein aktuelles Deutschlandbild zu vermitteln. Für eine hohe Qualität der Ausbildung an diesen Schulen sorgen neben den aus Deutschland entsandten Lehrkräften auch gesondert fortgebildete einheimische Lehrerinnen und Lehrer.

Das Besondere für die DSD-Schüler ist, dass die notwendige Prüfung für das Sprach-Zertifikat kostenlos ist.

Darüber hinaus können DSD-Absolventen ohne weitere Sprachprüfungen an den Universitäten Deutschlands und des weiteren deutschsprachigen Raumes studieren, denn mit ihrem Zertifikat haben sie die notwendigen Sprachkenntnisse auf dem Niveau B2/C1 (DSD2) oder A2/B1 (DSD1) nachgewiesen. Das sind europäische Referenznormen, welche den Umfang des Sprachwissens ausweisen. Auch ohne Studium im Ausland steigen für junge Menschen, die deutsch sprechen können die Chancen auf dem Arbeitsmarkt in Kasachstan.

Bis sie diese Möglichkeiten ausprobieren können, haben die kleinen Drittklässler noch einige Jahre intensiver Deutschausbildung vor sich. Doch heute haben sie schon mal von der erlebten Deutschstunde erzählt, denn am Abend sind ihre Eltern in der Aula der Schule erschienen. Mit Interesse nehmen sie wahr, wie die ZfA-Fachberaterin Frauke Woitsch die Arbeit und das Programm der ZfA in Kasachstan erläutert. Die Direktorin erklärt den Eltern die Beweggründe der Schule, das DSD-Programm aufzunehmen. So gibt es nun auch für das 67. Gymnasium in Astana einen gemeinsamen Lauf zum Sprachdiplom.

Von Dr. Stefan Woitsch

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