Die 17-jährige Olga Kirilenko aus der DSD- Schule in Astana, Kasachstan, gewann mit ihrem Aufsatz zum Thema “Deutsch macht Spaß” einen vom PAD weltweit ausgeschriebenen Wettbewerb. Zusammen mit drei weiteren Schülern aus Kasachstan flog sie im Sommer 2011 nach Deutschland und verbrachte dort mit den Preisträgern der anderen Länder vier beeindruckende Wochen.

Hallo!

Ich heiße Olga Kirilenko, komme aus Astana in Kasachstan und habe als Preisträger einen Monat in Deutschland verbracht. Ich würde gern über meine Fahrt in mein Lieblingsland und über alles, was ich erlebt habe, erzählen. Also, man kann damit anfangen, dass ich im Deutschen Schulkomplex № 46 Astana lerne und an einem Schreibwettbewerb „Deutsch macht Spaß“ teilgenommen habe. Ich erinnere mich, zuerst wollte ich keinen Aufsatz schreiben, weil ich dachte, dass die Chancen zu klein wären und ich diese Reise kaum gewinnen würde, weil die Zahl der Teilnehmer in ganz Kasachstan sehr groß ist. Aber dank dem Rat meines Deutschlehrers habe ich mich doch bemüht und den Aufsatz geschrieben. Und ich war so unglaublich glücklich, als ich erfuhr, dass ich wirklich gewonnen habe! Meine Fahrt war wunderbar und unvergesslich. Ich bin zum ersten Mal nach Deutschland geflogen, habe in vielen Städten Deutschlands gewohnt, viele neue nette und freundliche Leute kennengelernt und viel Neues erfahren.

Zuerst habe ich fünf wunderbare Tage in Bonn verbracht. Als ich nach Bonn gekommen bin, habe ich mich sofort gewundert, wie schön und gemütlich diese Stadt ist. Das Erste, was wir an jenem Tag mit den anderen Teilnehmern gemacht haben, war die Stadtrundfahrt durch Bonn. Sie war so interessant, es gab so viel Neues, was ich noch nie gesehen habe! Es war ja immer mein Wunsch, irgendwann nach Deutschland zu fahren. Die ersten Tage waren besonders spannend für mich. Ich habe alle anderen Preisträger kennengelernt, habe erfahren, wer aus meiner Gruppe meine erste Zimmernachbarin wird. Als wir später noch weiter gereist sind, waren wir auch in Köln. Es ist so wunderschön, Köln vom Kölner Dom anzusehen! Also schon in der ersten Woche habe ich viele positive und unvergessliche Eindrücke bekommen und war sicher, dass es nur der Beginn ist.

Dann habe ich zwei Wochen bei der Gastfamilie in Mülheim an der Ruhr verbracht. Als ich mit dem Zug nach Mülheim gefahren bin, hatte ich gemischte Gefühle, einerseits war ich froh, dass ich meine Deutschkenntnisse noch mehr verbessern kann, andererseits hatte ich aus unerfindlichen Gründen ein bisschen Angst, weil es etwas ganz Neues für mich war, mit anderen unbekannten Leuten zu leben, man weiß ja nicht, welche Beziehungen wir zueinander hätten. Aber meine Angst war eigentlich umsonst, meine Gastfamilie war sehr freundlich und liebevoll zu mir. Ab dem ersten Tag haben wir viel miteinander gesprochen, so daß es später keine Schwierigkeiten mehr gab. (Ich würde gern einen lieben Gruß an die Familie Schweitzer schicken! Danke für alles, was ihr für mich getan habt!)

In Mülheim habe ich auch viel Interessantes gesehen, viele Veranstaltungen besucht, so eine besonders interessante, wie das Fußballspiel der Frauen während der Frauenfußballweltmeisterschaft Frankreich – Canada. Und es ist vielleicht komisch, aber ich kann mich jetzt schon nicht mehr an alles erinnern. Doch ich erinnere mich bestimmt, dass die Schule, ehrlich gesagt, anstrengend war. Ich hatte Politik, Mathe, Physik, Kunst, Chemie, Biologie, Erdkunde, Geschichte, Englisch, Französisch, Religion und natürlich Deutsch. Zu viel für uns, weil wir im Sommer normalerweise Ferien haben. Aber sonst hat mir die deutsche Schule sehr gefallen. Es ist ja alles nicht wie bei uns, ein bisschen merkwürdig, deswegen war es für mich ganz interessant, etwas Neues zu erleben. Insgesamt kann man sagen, dass die Zeit in Mülheim ganz cool war!

Danach lebten wir in München. München ist sehr schön, eine gute Stadt für das zukünftige Studium, denke ich. Aber den Dialekt finde ich schwer, deshalb muss ich noch darüber nachdenken. Über meinen Aufenthalt in München kann ich sagen, dass die Zeit zu schnell vergangen ist. Wir verbrachten dort auch fünf Tage, aber ich habe es überhaupt nicht bemerkt.

Wir waren auf der Zugspitze. Die Leute, die noch nie Schnee gesehen hatten, waren besonders glücklich. Und wir haben in Österreich gegessen, wirklich in Österreich, weil dort die Grenze nicht weit war. Und obwohl die Zeit in München schnell verging, hat mir diese schöne Stadt gefallen. Alle diese alten Gebäude, Kirchen, gemütliche Restaurants und Cafes… Und der schnelle Verkehr auf den Straßen… Alle Leute haben ihre eigenen Probleme, sie hetzen irgendwohin, was zu beobachten sehr spannend war. München ist meiner Meinung nach nicht mit den anderen Städten Deutschlands vergleichbar, und deswegen ist es unbeschreiblich schön!

Dann sind wir sieben (!) Stunden nach Berlin mit dem Zug gefahren. Aber es war nicht wirklich langweilig, vielleicht weil wir so coole Leute in der Gruppe hatten, mit denen man über alles Mögliche reden konnte. Berlin war wirklich toll, eine schöne Stadt, aber wir bräuchten mehr Zeit, um Berlin zu verstehen, denke ich. Es wäre sehr schön gewesen, noch eine Woche länger dort zu verbringen! Aber wir haben ganz viel gesehen, wir waren im Bunker, auch in einem Gefängnis (als Führung hatten wir einen Mann, der dort 2-3 Jahre verbracht hatte, das war sehr interessant, weil er oft seine Gefühle zeigte). Und mir hat ein Museum „Story of Berlin“ sehr gefallen. Als ich dort war, habe ich mir vorgestellt, dass ich die ganze Geschichte von Berlin mit eigenen Augen vor mir habe, es war so real, als ob ich mich selbst im Jahr 1940 oder 1990 befände! Die Sehenswürdigkeiten waren auch beeindruckend, besonders das Brandenburger Tor. Also, ich bin sehr glücklich, dass ich in Berlin war!

Insgesamt war mein Aufenthalt ein bleibendes Erlebnis, und natürlich vermisse ich alle Leute vom PAD, das war eine wunderbare Zeit für mich, und ich bin sehr froh, dass ich in Deutschland sein konnte! Die Leitung unserer Gruppe war einmalig, und alle Preisträger, die in der Zukunft auch eine solche Leitung haben werden, können sich glücklich schätzen. Man konnte ihnen alle möglichen Probleme erzählen, immer mit ihnen sprechen, auch wenn man jemanden brauchte, mit dem man lachen und lustig die Zeit verbringen wollte. Sie waren immer bereit, uns zu helfen und auf alle unsere Fragen einzugehen! Es wäre toll, wenn wir uns alle wiedersehen könnten. Ich denke, dass ein Monat zu wenig war, man müsste mindestens drei Monate in Deutschland als Preisträger verbringen! Aber eigentlich würde ich mit meinen neuen Freunden aus der ganzen Welt noch Millionen Tage verbringen wollen, und dafür wären drei Monate auch zu wenig!

Also, ich habe versucht, alles Erlebte zu erzählen, damit Sie wissen, wie schön meine Zeit in meinem neuen Lieblingsland war. Ich hoffe auch, dass mein Deutsch sich verbessert hat. Jetzt möchte ich dieses Niveau halten und es weiter verbessern, um in der Zukunft in Deutschland studieren zu können!

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