Ruth Maria Wissmann ist eine energische Rentnerin, die sich nicht ganz aus der Arbeitswelt verabschiedet hat. Seit fünf Jahren reist die ehemalige Leiterin der Arbeitsagentur Coburg als Seniorenexpertin um die Welt, um ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiterzugeben. Ihr Engagement führte sie nach Kasachstan.

Kürzlich besuchte Ruth Maria Wissmann die Assoziation der gesellschaftlichen Vereinigungen der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ (AgVDK), um dort mit den Mitarbeitern der Abteilung für Sozialarbeit zusammenzuarbeiten.

Es ging darum, Konzepte und Strategien aus dem Bereich der sozialen Unternehmen vorzustellen. Wissmann hat über 38 Jahre im Bereich der Arbeitsvermittlung und Beratung gearbeitet, ist Expertin für Projektmanagement und hat Seminare für Führungskräfte zu den Themen „Motivation“ oder „Teamentwicklung“ gegeben.

Ihr Wissen und ihre Erfahrungen waren nun bei den Sozialarbeitern im Deutschen Haus sehr gefragt. Im Besonderen setzte sie sich mit den Sozialarbeitern der regionalen „Wiedergburts“-Gesellschaften mit den Möglichkeiten des sozialen Unternehmertums auseinander. Für Kasachstan ist der Bereich des sozialen Unternehmertums eine neue Entwicklung. In Deutschland gibt es bereits einige erfolgreiche Konzepte.

In der AgVDK hat sie erste Impulse gegeben, um die Sozialstationen in den Regionen zu sozialen Unternehmen umzuwandeln. Für die AgVDK ist das Konzept, ein Sozialunternehmen aufzubauen, attraktiv, denn es ist ein Schritt, das Engagement der Sozialstationen finanziell nachhaltig zu festigen. Ein soziales Unternehmen ist nämlich nicht von einer Finanzquelle abhängig, sondern speist sich aus verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten, von Spendengeldern, über eigene Einnahmen bis hin zu staatlichen Geldern.

„Wir haben uns mit Frau Wissmann hingesetzt und überlegt, was nötig ist, um die Sozialstationen in Pawlodar und Kokschetau zu sozialen Unternehmen zu machen“, erklärt Jelena Popowa, Verantwortliche für die Sozialarbeit der „Wiedergeburt“ im Deutschen Haus Almaty.

Nach dem Besuch der Seniorenexpertin sind verschiedene Arbeitsgruppen gegründet worden. „Wir befinden uns gerade erst am Anfang. Eine Gruppe führt derzeit eine Marktstudie durch, die andere kümmert sich um Fundraising“, so Popowa. Es waren nur drei kurze Wochen, die Ruth Maria Wissmann im Deutschen Haus zu Gast war. Während dieser Zeit hat sich mit den Sozialarbeitern der „Wiedergeburt“ einen Workshop durchgeführt, und ihre Erfahrungen im Bereich Projektmanagement weitergegeben sowie Beispiele für erfolgreiche soziale Unternehmen vorgestellt. Es war nicht ihre erste Reise nach Zentralasien. Sie hatte auch schon im Rahmen des Senioren-Experten-Programms die Mongolei und Tadschikistan bereist.
Das Seniorenexperten-Programm bietet pensionierten Experten die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Erfahrungen in verschiedenen Regionen der Welt weiterzugeben.

Es gibt Seniorenexperten in mehr als 50 verschiedenen Branchen – von Elektronik, Chemie, Gesundheitswesen bis zum Bäcker, Fleischer oder Schreiner. (DV)

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