Bei den zentralasiatischen Snowboardmeisterschaften „MadBoard Open“ kämpften am vergangenen Wochenende über 350 Teilnehmer im Almatyer Skigebiet Tschimbulak um den Titel. An der dritten Auflage des Großereignisses nahmen Sportler aus Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgisien und Russland teil. Die Entscheidung um den Gewinn der offenen Meisterschaft wurde jedoch zum rein kasachischen Duell.

Auf der einzigen Zufahrtsstraße zum Bergdorf Tschimbulak drängen sich schon in den frühen Morgenstunden hunderte Fahrzeuge – Stoßstange an Stoßstange. Vorbei an freudig strahlenden Hochzeitsgesellschaften, die gekommen sind, um sich vor dem Bergpanorama fotografieren zu lassen, erreicht man das Skigebiet vor den Toren der Stadt Almaty nur im Schritttempo. Am Parkplatz der Talstation auf 2.200 Metern, im wohl bekanntesten kasachischen Skiressort, sammeln sich vor allem jugendliche Besucher und Sportler in bunten Skianzügen mit ihren Snowboards und Skiern. Auf der Piste ist laute Popmusik zu hören und haushohe Banner in knalligem Rot des Hauptsponsors verraten, es ist „MadBoard“-Wochenende in Tschimbulak.

Aus ganz Zentralasien und Russland sind die über 350 Teilnehmer des Wintersportevents gekommen, um sich beim Cross-Country, der Abfahrt über Hindernisse, oder an der Sprungschanze zu messen. Bei optimalen äußeren Bedingungen, mit Temperaturen um den Gefrierpunkt, Sonnenschein und Neuschnee am Vortag, wurde die offene Zentralasienmeisterschaft der Frauen und Männer ermittelt. Im Teilnehmerfeld befanden sich neben kasachischen Athleten auch Sportler aus Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgisien und Russland. Der rund 500 Meter lange Abfahrt-Parcours, den pro Rennen vier Snowboarder gleichzeitig absolvieren, ist mit seinen eng abgesteckten Kurven, dem hügeligen Untergrund und den eingebauten Sprüngen anspruchsvoll und verlangt den Fahrern viel ab. Nicht alle erreichen das Ziel ohne einen Sturz. Vor allem am Start, wo die Kontrahenten Ellenbogen an Ellenbogen nebeneinander stehen, entscheidet sich zumeist schon der Ausgang des Rennens. Im KO-Verfahren konnten sich die jeweils Laufschnellsten für die nächste Runde qualifizieren.
Bei sonnigem Wetter verfolgen zahlreiche Schaulustige das bunte Spektakel direkt an der Strecke oder an einer der Videowände. Mit Plakaten und Fahnen feuerten die zumeist weiblichen Fans lautstark ihre Idole auf den großen Schneebrettern an. Die mit auffallenden Motiven und Schriftzügen versehenen Sportgeräte konnten außerdem im Rahmenprogramm an einer großen Sprungschanze, der so genannten Ramp, bewundert werden. Die gezeigten Salti, Überschläge und Drehungen, welche ausschließlich englische Bezeichnungen tragen, sorgten bei vielen Zuschauern für offen stehende Münder. Ein weiterer Höhepunkt des „MadBoard Open“-Programms war ein Mountainbike-Rennen auf der präparierten Abfahrtspiste.

Überschwänglicher Siegesjubel

Für das Finale der Frauen bei der diesjährigen Zentralasienmeisterschaft im Snowboard-Cross-Country konnten sich, den Heimvorteil nutzend, vier kasachische Starterinnen qualifizieren.

Am Ende setzte sich die aus Almaty stammende Jelena Krulichina durch. Völlig unbedrängt konnte sie ihren Sieg genießen und sich feiern lassen, nachdem ihre Konkurrentinnen sich gegenseitig in einen Sturz verwickelt hatten. Zweite wurde Valeria Zoi aus dem nordostkasachischen Ust-Kamenogorsk vor der Lokalmatadorin Kristina Posnikowa. Die Entscheidung der Herren fiel bedeutend knapper aus. Mit einer Fußlänge Vorsprung konnte sich Lew Zoi durchsetzen und die zweite Medaille für seine Familie erringen. Ehefrau Valeria fiel mit überschwänglichem Jubel ihrem Mann sofort im Ziel um den Hals. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Ruslan Faisullin und Viktor Budnitschenko.

Den passenden Abschluss der farbenfrohen Veranstaltung stellte die feierliche Siegerehrung mit Glitzerregen und Dankesreden dar. Am Abend feierten die Teilnehmer der dritten „MadBoard Open“ sich und die Erfolge in einer Diskothek in Almatys Innenstadt.

Von Mathias Fritsche

10/03/06

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